Freitag, 25. Dezember 2009
Alles ist anders...
kein Glühwein
kein Weihnachtsmarkt
kein Adventskranz
keine Verwandschaftsbesuche
keine Kälte
kein Schnee
keine Orgelmusik
keine Lebkuchen
und trotzdem feiern wir das gleiche Weihnachten. Jesus unser Heiland hat sich so klein gemacht, dass er sogar für die Hirten auf den Feldern Bethlehems greifbar wurde und das haben wir gefeiert auch wenn es so warm war, dass wir im Garten den Grill anschmeißen konnten und gemeinsam mit den anderen Missionaren im T-Shirt zusammensitzen konnten.
Wir wünschen Dir gesegnete Weihnachten, wo und wie auch immer Du es feiern magst.
Freitag, 18. Dezember 2009
Nächster Umzug
Zum Abschied bekamen wir in l.usaka besuch von Familie Laan (Matthijs und Simone mit Jorik und Ilse). Wir kennen uns bereits aus unserer gemeinsamen Zeit in Kanada. Wir haben miteinander unsere Führerscheine organisiert und jede Menge Zeugs eingekauft. Was man halt so braucht, wenn man sich ein neues Zuhause von Grund auf einrichten will.
Mit Einkaufen waren aber vor allem Laans beschäftigt, denn wir werden in der nächsten Zeit noch kein „eigenes“ Zuhause haben, also warten wir auch mal mit den Einkäufen ein wenig, bis wir genauer wissen wo und wie wir leben und arbeiten werden.
Nach drei Tagen in Ndola, bei Familie Laan, sind wir dann in unser neues Domizil eingezogen. NAchdem wir im Kupfergürtel angekommen waren, haben sich bei Britta die Atemprobleme wieder verstärkt. Wir sind sehr dankbar, dass es Britta nun wieder deutlich besser geht.
Freitag, 11. Dezember 2009
Nächster Umzug
Zum Abschied bekamen wir in l.usaka besuch von Familie Laan (Matthijs und Simone mit Jorik und Ilse). Wir kennen uns bereits aus unserer gemeinsamen Zeit in Kanada. Wir haben miteinander unsere Führerscheine organisiert und jede Menge Zeugs eingekauft. Was man halt so braucht, wenn man sich ein neues Zuhause von Grund auf einrichten will.
Mit Einkaufen waren aber vor allem Laans beschäftigt, denn wir werden in der nächsten Zeit noch kein „eigenes“ Zuhause haben, also warten wir auch mal mit den Einkäufen ein wenig, bis wir genauer wissen wo und wie wir leben und arbeiten werden.
Über all dem hat es Britta erwischt. Krämpfe im Bauch, Fieber, das mal kommt mal geht, Durchfall und Übelkeit. Die Ärztin wusste nur eine Antwort: Malaria. Der Test war zwar negativ, aber das kann durch die Medikamente, die wir vorbeugend nehmen durchaus mal passieren (Die Medikamente verhindern vor allem dass sich Malaria auf das Gehirn überträgt). Britta ist aber schon wieder auf dem Weg der Besserung.
Bitte betet dafür, dass sich Britta weiter gut erholt. Auch die Atembeschwerden machen ihr nach wie vor zu schaffen.
Dienstag, 8. Dezember 2009
Britta in Orange
Donnerstags ist women-ministry (Frauenbibelkreis) – und Britta ist mit dabei. Kurz nachdem ich sie im Township abgesetzt hatte bekam ich eine SMS: Ich lauf hier als Orange durch Kalingalinga und bin die Hauptattraktion. Ich konnte diese Worte nicht so richtig einsortieren und dachte an eine Einladeaktion der Frauengruppe und Britta als kleines Früchtchen verkleidet – aber das erschien mir dann doch ein wenig absurd.
Die Lösung des Rätsels sah ich als ich Britta dann wieder abgeholt habe. Die Frau unseres District-Chairmans wollte Britta eine besondere Freude machen und hat ihr ein vollständiges sambisches Kostüm geschenkt. Eine besondere Ehre für Britta und deshalb wurde das Kostüm sofort angezogen und natürlich auch am nächsten Sonntag im Gottesdienst:
Die Frauen haben sich riesig gefreut, dass Britta mit ihnen gesungen und getanzt hat.
Samstag, 21. November 2009
Amoeboes was?
Nach einer kleinen Stuhlprobe (bei Durchfall kein Problem, geht jederzeit) stand die Diagnose fest. Ein paar Parasiten (Amöben) haben es sich in meinem Verdauungstrakt gemütlich gemacht. Dank moderner Medizin befinden diese sich nun aber wieder auf direktem Weg durch den Hinterausgang an die frische Luft.
Wir sind dankbar dass es kein Malaria war. Und beunruhigt, dass es hieß: „Daran könnt ihr euch schon mal gewöhnen, wer im Dorf lebt oder viel zum Essen eingeladen wird, der hat das im Schnitt so alle drei Monate.“
Na dann Prost, Mahlzeit.
Mittwoch, 18. November 2009
Der Botschafter lässt bitten
War ein netter Abend – vor allem weil wir gemeinsam mit Bärbel und Michael Pflaum und Markus Breuninger dort waren. Wir haben das Essen genossen, auch wenn es nicht ganz so deutsch war, wie wir es uns erhofft hatten. Weder Brezeln noch Schnitzel und zum Nachtisch gab es auch keinen Kuchen – aber die Mousse au Chocolat (klingt wirklich deutsch) war auch sehr lecker.
Der krasse Gegensatz zu sambischer Gastfreundschaft war die Tatsache, dass Beginn und Ende exakt festgelegt waren (18.00 – 20.00 Uhr). Länger bleiben war aber auch nicht wirklich drin, da es keine (bzw. zu wenig) Sitzmöglichkeiten gab.
Es handelt sich hierbei tatsächlich um den deutschen Botschafter Frank Meyke - jegliche Ähnlichkeit zu Personen des Showgeschäfts sind reiner Zufall.
Donnerstag, 5. November 2009
Die erste Nacht
Es ging bei dieser Konferenz darum einen neue Predigtstation einzuweihen. Der Häuptling (headman) des Dorfes hatte der Kirche ein Grundstück zur Verfügung gestellt. Dort soll nun eine Kirche errichtet werden. Die Gemeinden des Bezirks (zumindest ein paar davon) kamen zusammen um die örtliche Gemeinde zu unterstützen. Ziel war es dem Dorf zu zeigen, dass wir es mit dem Bau der Kirche wirklich ernst meinen. Meine Anwesenheit – als einziger Weiser im Dorf – war da eine willkommene Bestätigung dieser Absichtserklärung. Zumindest wurde das so ausgelegt.
Ich wurde mit allen Ehren begrüßt und durfte immer bei den Gemeindeleitern sitzen – konnte also nicht mit der Jugend abhängen.
Interessant war es einen Einblick in das Dorfleben und seine Strukturen zu bekommen. Es ist einfach noch mal etwas anderes wenn man von persönlich Betroffenen Probleme geschildert bekommt als in einem Klassenzimmer in der Hauptstadt.
Ansonsten gab es viel Inshima (Maisbrei) und viele Unterhaltungen in Nyansha oder Lamba, die zumindest zum Teil für mich übersetzt wurden. Die krasse Aktion: Während die Honoratioren (Männer zwischen 30 und 50 Jahren - dazu gehörte auch ich) im Haus schlafen durften, mussten die Frauen und die Jugend unter freiem Himmel schlafen!
Bitte betet für C. er hat vor ca. zwei Wochen seine Frau verloren und der Chief fordert nun von ihm, dass er die traditionellen Reinigungsrituale vollzieht. Diese lassen sich aber mit seinem Glauben als Christ nicht vereinbaren. Das bedeutet für ihn voraussichtlich, dass er das Dorf verlassen muss. Aber kann dann zwar näher zu seinen Verwandten ziehen, aber er ist ziemlich verzweifelt. Betet um Trost und Weisheit von Gott für C. Sein Bruder ist der Leiter der Gemeinde in Nangoma.
Nangoma ist ein kleines Dorf westlich von Lusaka in dem Haus links (mit Wellblechdach) durfte ich schlafen.
Auf diesem Platz fand die Konferenz statt (gleichzeitgi das Schlafzimmer der frauen und der Jugend). Viel Musik und gemeinsames Singen gehören immer mit dazu. Ganzer Körpereinsatz ist gefragt!
Dank Stromaggregat kam auch ein Filmprojektor zum Einsatz. Wir haben den Jesus-Film angeschaut. Neben dem Film fand ich auch die Verkabelung iemlich spannend!
Eigens für die Konferenz wurde dieses umweltfreundliche WC-Häuschen gebaut. Fünf meter links stand das Häuschen für die Frauen. Die Unterkonstruktion: Ein tiefes Loch, das mit Lehm wird verschlossen wird, bis auf ein kleines Loch mit circa 20 cm Durchmesser. Klopapier hatte ich selber dabei - keine Ahnung was die anderen gemacht haben...
Ein Höhepunkt: Ein Anspiel von vier Frauen, zum Teil als Männer verkleidet, in dem es richtig handgreiflich zu Sache ging. Eine über 50 jährige Frau (Mitte) hat eine andere Frau (als Junge verkleidet, links) geschlagen. Noch nie habe ich Sambier so lachen sehen.
Dienstag, 3. November 2009
Jetzt ist es soweit…
… die Sprachschule hat sich in unsere Träume vorgearbeitet – zumindest bei Britta. Wir sind dankbar, dass sie zurzeit wieder gut Luft bekommt, aber nun hat sie eine andere Form der „Schlafstörung“. Das was wir tagsüber in unsere Köpfe reinpauken, wird nachts noch einmal verarbeitet. So kommt es bei Britta regelmäßig vor, dass sie vom Schlaf aufwacht und ihr die Bemba-Konjugationen durch den Kopf gehen.
Für alle denen es so geht wie mir, dass sie nicht auf Anhieb wissen, was eine Konjungation ist, der Duden erklärt das folgendermaßen: Abwandlung, Beugung des Verbs nach Person (ich, du, er, sie, es…), Numerus (Einzahl, Mehrzahl), Tempus (Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit), Modus (aktiv, passiv). In Brittas Kopf hört sich das konkret dann so an:
Nja, nje, nji,njo nju, twa, twe, twi, two, twu,… - macht glaub echt keinen Spaß so aufzuwachen.
Vielen Dank wenn Ihr weiter für uns, das Lernen und die Gemeinschaft mit unseren Nachbarn und den Leuten aus der Kirche betet.
Freitag, 30. Oktober 2009
„Frustbewältigung“ im Schwimmbad
Beziehung ist das was zählt – und Beziehungen haben wir gepflegt.
Unser polnischer Priester (Klassenkamerad von Britta und mir) hat einen Ausflug nach Adventure City organisiert. Und so sind die beiden Klassen (Chibemba und Nyansha) fast vollzählig ins Freibad gefahren.
Es war ein schöner Nachmittag – fast ohne Bemba. Wir hatten jede Menge Spaß miteinander – auch wenn unsere Gruppe die einzigen Weisen im Schwimmbad waren. Prompt wollten sich ein paar Mädels gemeinsam mit Britta fotografieren lassen – für das persönliche Fotoalbum. Wenn da mal keine Starallüren aufkommen. Dem haben wir dann aber am Samstag mit einem Haushaltsarbeitstag entgegengewirkt (putz, kochen, backen, Wäsche waschen). Und schon waren wir wieder auf dem Boden angekommen.
Zunächst gab es ein gemeinsames Mittagessen - über die Mauer im Hintergrund kommen immer wieder mal Kinder und Jugendliche geklettert, die sich den Eintritt nicht leisten können oder wollen...
Unsere Gruppe war immer und überall leicht zu erkennen. Aber in der Gruppe ist das dann gar nicht mehr so schlimm. Wir hatten unseren Spaß!
Am Besten klein Anfangen
Dann kam die Anfrage ob ich nicht ein Tageseminar für Gemeindeleiter halten könnte. Ich hatte gehofft, das Ganze umgehen zu können, aber diverse Umstände waren gegen mich. Ich habe es nur noch geschafft die Sache zu reduzieren. Einen halben Tag – drei Stunden.
Wie gut, dass man in Liebenzell eine Abschlussarbeit schreiben muss. In meinem Fall war das Thema: Gemeindeleitung in den Pastoralbriefen (1/2 Tim & Tit). Also hatte ich schon mal 44 Seiten intensiv ausgearbeitetes Material und musste nicht alles hier vor Ort vorbereiten – leider waren die ganzen Aufschriebe auf Deutsch.
Jetzt aber zum Eigentlichen: Der Tagesablauf
8.30 Uhr Vereinbarter Zeitpunkt zu dem wir abgeholt werden sollen
8.50 Uhr wir werden abgeholt
9.00 Uhr geplanter Beginn des Seminars
9.05 Uhr wir (District-Chairman, Britta und ich) kommen an
9.15 Uhr der erste Teilnehmer kommt
9.35 Uhr der zweite Teilnehmer kommt
9.45 Uhr wir fangen an zu singen
10.00 Uhr das Seminar beginnt mit 8 von 30 angekündigten Teilnehmern. Was mir entgegenkommt ist, dass ich übersetzt werden muss (von Englisch in Nyansha – nicht Bemba!). Das verschafft mir immer ein wenig Zeit um meine Gedanken zu sortieren, die deutschen Aufschriebe zu überfliegen und ins Englische zu übersetzen.
12.30 Uhr ich beende mein Seminar mit ca 12 Teilnehmern. Es folgt eine halbstündige Fragerunde, in der mir genau die Fragen gestellt werden, vor denen ich im Vorfeld von meinem Feldleiter gewarnt wurde (Was passiert wenn sich die Kinder nicht benehmen? Wie gehen wir mit Alkohol um? Usw. ).
13.00 Uhr Mittagspause: Hühnchen, Gemüse, Reis – das erste Mal eine scharfe Soße. Hat richtig lecker geschmeckt. Kochen können die sambischen Frauen auf jeden Fall!
14.00 Uhr zweiter Teil des Seminars. Ein einheimischer Pastor übernimmt und spricht über Hingabe in der Leiterschaft.
16. 00 Uhr geplanter Beginn der Tauffeier im öffentlichen Schwimmbad
16.10 Uhr Ende des Seminars, leichte Verwirrung, weil es mit dem Transport zum Schwimmbad Probleme gibt.
17.15 Uhr alle sind im Schwimmbad angekommen.
17.30 Uhr die Tauffeierlichkeit beginnt – im Kinderplanschbecken.
18.15 Uhr wir sind wieder aus dem Schwimmbad raus und werden nach Hause gebracht.
Wow was für ein Tag…
Montag, 19. Oktober 2009
Verschlüsselte Botschaft oder Selbsteinschätzung
Aus unserem Sprachschulalltag: Die Klasse mit den fünf fleißigen Schülern ist versammelt. Der Lehrer (Mr. Kaunda oder Patricia) steht an der Tafel und erklären irgendetwas von den vielen Dingen die wir über Bemba noch nicht wissen.
Die Tür geht auf und Mr. XY (Name von der Redaktion geändert) steht in der Tür. XY ist berüchtigt. Er kann Chibemba und er will sein Wissen an den Mann bringen. Zu dieser an sich hilfreichen Kombination kommt fataler Weise hinzu, dass er keinen Respekt vor der Autorität eines Lehrers oder dem Wunsch nach strukturiertem Lernen diverser Studenten hat. Er drängt sich also an die Tafel und fängt an zu schreiben.
Heute zwei ganz besonders wichtige Worte ohne die man im Bembaland nicht überleben kann:
Fikafundisha: respektlose Anrede für einen Lehrer
Fya cabe cabe fikafundisha (frei Übersetzt): ein nutzloser Pauker
Ca. fünf Studenten haben sich vor lachen auf den Boden geworfen und sich laut lachend den Bauch gehalten – zumindest in Gedanken. Nachdem Herr XY sichergestellt hatte, dass jeder diese Vokabel beherrscht, hat er sich auf den Weg ins nächste Klassenzimmer gemacht. Wir Schüler waren uns dann in der nächsten Pause nicht ganz einig. Wollte Herr XY damit unseren Lehrer beleidigen oder war es seine Art sich für seinen schlechten Unterricht zu entschuldigen…
Nach dieser eher humorvolleren Episode nun zum Ernst des Lebens. Britta hat wieder Schwierigkeiten mit dem Atmen. Das Cortisonspray wirkt nicht mehr so, wie es das am Anfang getan hat. Bitte betet mit uns darum, dass Britta wieder ganz gesund wird.
Freitag, 16. Oktober 2009
Aber bitte ned ganz so kurz
Da wollte ich natürlich auch nicht nachstehen. Rock brauch ich nicht, also hab ich gedacht lasse ich mir in diesem Township meine Haare schneidern.
Township ist der Ort an dem so gut wie keine Weißen aufkreuzen und Servicedienstleistungen ziemlich günstig sind.
Also haben wir uns von der (guten) Schneiderin zu einem Barber-Shop bringen lassen. Der Besitzer war gerade nicht da, also haben wir uns einfach mal hingesetzt und kurz gewartet. Nach wenigen Minuten war er da und hat seine Arbeit begonnen.
Jetzt das Wichtige. Der Preis wird im Voraus verhandelt – wenn man keine Ahnung hat was eine Leistung wert ist, dann bezahlt man bis zum fünffachen. Aber ich hatte mich erkundigt: Nicht mehr als 5 Pin – also ungefähr 80 Euro-Cent.
Er hat aber gemeint – mein Haar wäre anders, das wäre teurer. Ich hab gelacht und gesagt OK, wenn ich mit der Arbeit zufrieden bin, dann bekommt er die geforderten 10 Pin (sicherheitshalber hatte ich aber auch schon mal ne Mütze im Rucksack mit dabei).
Er hat seine Sache recht gut gemacht – nur die Absprache, "bitte ned ganz so kurz" muss auf sambisch wohl etwas anderes bedeuten als in deutschen Maßstäben.
Als mein Friseur nämlich feststellte, dass ein gerader Haarabschluss ohne Schere und freihändig gar nicht so einfach ist, hat er seine Maschine aufgesetzt und mit dem Aufsatz, der für die Seite bestimmt war einfach einmal durchgezogen. Tatsachen waren geschaffen, er hat sein Werk vollendet, mein Haar liebevoll mit Methanol eingepinselt und war am Schluss sogar noch zu einem Gruppenfoto bereit:
Immerhin: Er hat mir dann versprochen, beim nächsten Mal bekomme ich dann auch einen Freundschaftspreis
Dienstag, 13. Oktober 2009
Praktizierte Assimilation
Aber die Röcke, die sich Britta hat nähen lassen waren 1a. Sieht richtig gut aus:
Als Herausforderung für deutsche Shopping-Einzelkämpferinnen: Britta hat ihrer vier individuell angefertigten Röcke für insgesamt 24 Euro bekommen (inklusive Unterfutter)
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Das ham wir uns verdient ...
Hope und Paul sind „alte“ Vertraute. Sie haben mit uns auch schon den Kurs für Sambia-Neuankömmlinge gemacht. Eine nette Gruppe und auch unsere Lehrer sind soweit ganz gut – sie sind sich nur noch nicht ganz einig wie der Unterricht ablaufen soll und was in welcher Reihenfolge unterrichtet werden soll – aber das wird sich schon noch einspielen.
Nach der ersten Woche haben wir uns selbst belohnt. Britta hat einen riesigen Lappen Rindfleisch in die Pfanne geworfen (nachdem wir ab 19.30 Uhr wieder Strom hatten). Dazu gab’s dann noch Nudeln und Tomaten. Als Vorspeise gab es – wegen dem Stromausfall - leicht angetautes Schokoeis.
Heute haben wir einen neuen Kurzzeitler am Flughafen abgepasst. Er hat Medizin für Britta mitgebracht. Mit diesem Spray sollten die Atembeschwerden entgültig erledigt sein.
Herzlichen Dank für alle Gebete – wir hoffen, dass Britta in der Regenzeit dann dieses Spray vielleicht auch noch absetzten kann und es mit dem Atmen wieder ganz normal wird.
Samstag, 19. September 2009
Muli shani?
Die ersten Wochen sind wie im Flug vergangen. Wir haben bei unserem Feldleiter Michael Pflaum und seiner Frau Bärbel im Gästehaus logiert. Sie haben es uns ermöglicht hier in aller Ruhe anzukommen und uns zu akklimatisieren. Schade nur, dass der sambische Boden etwas uneben ist, das hat mir beim ersten Fußballspiel einen Bänderriss eingebracht. Viel problematischer ist aber, dass Britta immer wieder mit dem Atmen Probleme hat. Mal ist alles gut und dann bekommt sie nur sehr schwer Luft – aber das Asthmaspray hilft bisher sehr gut. Bitte betet für Britta!
Wir leben nun auf dem Gelände einer Bibelschule am Stadtrand von Lusaka. Wenige Kilometer Entfernt ist FENZA (Faith and Encounter Center – Glaubens- und Begegnungszentrum). Eine Einrichtung der katholischen Kirche. Dort bekommen wir unter der Leitung von Vater Bernhard (aus Deutschland) eine Einführung in sambische Geschichte, Politik und Kultur. Nach den ersten zwei Wochen werden wir dann für zehn Wochen bei FENZA einen Bemba-Sprachkurs belegen.
Der erste Kurs bringt viele neue Erfahrungen. Aber auch die Gruppe ist sehr lustig. Eine italienische Nonne, Priester aus Nigeria, Tansania, Polen, Kongo, ein Pater der unter seiner grauen Kutte gut und gerne 3 Zentner verbirgt, eine Österreicherin, die ein soziales Jahr leistet, eine Missionarin einer Pfingstgemeinde aus Texas und mittendrin ein Liebenzeller Missionarsehepaar aus Deutschland.
Die Krönung unserer Gruppe ist die Frau eines Botschafters, die jeden Morgen von ihrem Chauffeur mit einem Mercedes vorgefahren wird.
Wir reisen da eher Landestypisch: Gemeinsam mit ca. 18 anderen Passagieren in einem Minibus. Das kostet dafür aber auch deutlich weniger…
Bitte betet für gute Begegnungen mit unseren Nachbarn auf dem Gelände der Bibelschule und um gute Gespräche mit den anderen Kursteilnehmern. Wir sind dankbar für unser schönes Häuschen und dass wir nach drei Tagen sogar wieder warmes Wasser genießen dürfen. Wir sind einfach noch ziemliche Weicheiermissionare…
Michael Pflaum zeigt bei seinen Evangelisationen in Abschnitten den Jesus-Film und predigt anschließend über den Inhalt des Films.
Alltag in Sambia: Ein Lastwagen wird dort repariert wo er kaputt geht - das kann dann schon mal ein paar Tage dauern.
Unser Zuhause für die nächsten 11 Wochen. Wir wohnen mitten unter Bibelschulstudentenfamilien - einige davon sprechen Bemba.
Wir könnten dirket vor der Haustür jeden Tag eine Kinderstunde halten. Laufend stehen Kinder vor den Fenstern und schauen nach was die Musungus (Weißen) so machen.
Samstag, 29. August 2009
Ankommen in Sambia
So sah Lusaka beim Anflug in der Morgendämmerung aus:
Der Weiterflug war privater Natur. Michael Pflaum hat uns abgeholt und uns damit eine 6-stündige Busfahrt erspart.
Die jüngsten Mitbewohner im Hause Pflaum haben es Britta besonders angetan:
Gestern waren wir dann das erste Mal auf Tour. Wir haben in Ndola mein Arbeitsvisum abgeholt. Das Mushili-Projekt ein wenig kennen gelernt und wir wurden dem Kirchenvorstand vorgestellt.
Beim Frühstück haben Michael Pflaum und ich uns darüber unterhalten, dass man manchmal auch spontan Predigen muss, wenn man irgendwo hinkommt. Das wurde dann auch gleich praktisch: Durch eine kleine Gesundheitspanne waren Britta und ich die einzigen die heute Morgen zur Verfügung standen um eine Jungschar zu halten. Also durften wir spontan einspringen und mit ca. 30 Kindern den Vormittag verbringen - dank Übersetzter kein Problem. Ich weis nur nicht was er den Kindern erzählt hat...
Montag, 24. August 2009
NATULEYA
Jetzt sind wir auf sambischen Boden gelandet. Die Wartezeit am Flughafen habe ich genutzt um den PC hochzufahren und ein offenes W-Lan zu finden. Das gibt uns die Gelegenheit noch mal ganz herzlich Danke zu sagen für alle Ermutigungen beim Abschied nehmen. "Wir werden für Euch beten" haben wir so oft gehört und wir sind froh darum - vielen Dank wenn ihr dran bleibt.
Für einen ersten Eindruck ist es zu früh - wir sitzen ja nur im Flughafengebäude. Es bleibt spannend. Wir warten auf Michael Pflaum, der uns abholt, die Visageschichte mit uns gemeinsam regeln will und uns dann in seinem Flugzeug mit zu sich nach Hause nimmt - es kommat also noch einiges auf uns zu heute. Ganz liebe Grüße aus Sambia.
Mittwoch, 19. August 2009
Es wird ernst
Jetzt stehen wir vor vier Koffern, die wir mit maximal 92 kg beladen dürfen (plus das Handgepäck und da wird der Schwabe erst so richtig erfinderisch).
Ist schon eine interessante Gefühlsmischung - so eine erste Ausreise in sein Missionsland.
Aber bis dahin ist auch noch einiges zu tun. Meine Mutter wird 60 und das will gefeiert werden und nebenher darf ich noch eine Predigt schreiben für meine letzte Gemeinschaftsstunde in Sielmingen.
Am Montag um 17.10 Uhr geht es los. Frankfurt - London - Lusaka (Sambia) - ganz schlicht und einfach... was dann kommt, das steht zwar nicht in den Sternen ist aber für uns noch ziemlich spannend - es darf gebetet werden.
Schon mal ganz herzlichen Dank an alle, die uns treu unterstützt haben und dies auch in Zukunft tun wollen/werden.
Dienstag, 11. August 2009
Römerlager 2009 Bibersfeld
Also konnten wir die Jungs jeden Morgen mit Frühsport bei strahlendem Sonnenschein auf Trab bringen.
Nachts leuchtete unser Feuer mit den Sternen und dem Mond um die Wette. Und trotz zahlreicher Versuche, die Lagerfeuergeschichte war zu spannend um dabei einschlafen zu können.
Wer kreativ arbeitet braucht auch mal seine Ruhe: Mark und Joggel in der Küche waren der Hammer. In den Bibelarbeiten gings um die geistliche Waffenrüstung. Anhand der Rüstung, die der neue Legionär Tomiclius bekam, habe ich versucht den Jungs zu verdeutlichen was es bedeutet an Jesus zu glauben.
Das wars jetzt für die nächsten vier Jahre mit Zeltlager. Es hat richtig viel Spaß gemacht! Vielen Dank an alle, die für uns gebetet haben.
Dienstag, 28. Juli 2009
Aller guten Dinge sind ...
Es war ein richtiges Megawochenende - vor allem weil auch Schwester Hilde nach 23 Jahren Dienst in Sielmingen mit zwei genialen Festveranstaltungen verabschiedet wurde.
Am Sonntag Morgen durfte ich zum ersten Mal die Kanzel in der Sielminger Kirche besteigen. Ich war ganz schön aufgeregt davor - aber die Sielminger haben Steine und Tomaten schön zu Hause gelassen und sind gnädig mit dem "Propheten aus dem eigenen Dorf" umgegangen.
Am Nachmittag wurden Britta und ich gemeinsam mit meinem Bruder Andi, Simone Rörsch und Rebekka Schweizer als neue Sielminger Hauptamtliche in unsere Arbeiten ausgesandt.
Nun haben sich die Wege von Britta und mir für zwei Wochen getrennt. Ich geh mit meinen Sielmingern aufs Zeltlager, während Britta in Aldingen bei der Kinderferienwoche mit dabei ist.
Der Countdown läuft: Noch 28 Tage bis zum Abflug!
Freitag, 24. Juli 2009
Geht doch...
Dann kam spontan die Anfrage ob wir nicht beim Sommerfest der Sielminger Jugendkreise eine Andacht halten könnten. Da meine Eltern uns ermutigten habe ich Britta zu den Jugendkreisen geschickt (60-80 Teens von denen sie so gut wie niemanden kennt).
Es war für uns beide ein sehr schöner Abend, auch wenn ich es etwas ruhiger hatte.
Jetzt steht das große Missions-, Begrüßungs- und Abschiedswochenende in Sielmingen bevor. Unsere liebe Schwester Hilde wird in den Ruhestand verabschiedet, zahlreiche Mitarbeiter zu Sommerfreizeiten ausgesandt, Carolin und Theo Hertler zum Heimataufenthalt begrüßt und einige Hauptamtliche (Rebekka Schweizer als Diakonisse, Simone Rörsch und Andy Hertler als Jugendreferenten, Britta & HaPe als Missionare) in ihre Dienste entsandt. Ich glaube mehr kann man in ein Wochenende nicht mehr hineinpacken...
Sonntag, 19. Juli 2009
Es ist viel passiert
War richtig schön, die ganzen Leute nochmal zu treffen - vor allem, dass Familie Mast uns ihre geniale Ferienwohnung zur Verfügung gestellt hat war echt der Hammer - da wird Reisedienst zum Urlaub...
Wir sind dankbar für alle Mutmachenden Begegnungen und die großartige Unterstützung - bleibt dran am Gebet.
Nun müssen unsere Kisten gepackt werden - bzw. sind es zum größten Teil schon. 2 m² stehen uns in einem Container zur Verfügung und wir müssen das Material diese Woche abgeben (ich hab mir 22 Dosen Wurst gegönnt!!!). Man weiß ja nie was kommt und so eine schwäbische Schinkenwurst ist (hoffentlich) ein gutes Mittel gegen Heimweh.
Dienstag, 30. Juni 2009
Letzte Chance ... vorbei
Ich hatte sogar die Ehre mit der Sielminger Mannschaft auf den Dobel anzureisen - aber dann kam der Regen. Kein Hindernis für einen echten Fußballer. Aber aus Liebe zur Natur und dem gepflegten Rasen des EC-Freizeitheims, mussten alle wetterfesten Fußballer auf die Rasenvernichtungsaktion - die mal ein Fußballturnier hätte werden können - verzichten.
Das Wochenende war trotzdem super. Jede Menge nette Leute, super Bibelarbeiten über den Segen Gottes, das Leben in seinem Machtbereich. Ich werden den JuFa (Jugend- und Familientag, Treffen des Südwestdeutschen EC-Verbandes) in Sambia so richtig vermissen.
Freitag, 26. Juni 2009
Weitergebildet und Tropentauglich
Am Dienstag haben wir uns eine kleine Pause vom Seminar gönnen müssen. Wir waren beim Tropeninstitut in Tübingen. Wir haben gepinkelt, fünf Ampullen mit Blut abgegeben, wir wurden verkabelt, vermessen und abgetastet. Vorläufiges Endergebnis: Was unsere Gesundheit anbelangt dürfen wir nach Afrika ausreisen.
Dienstag, 23. Juni 2009
Mein Bruder ist verheiratet
Herzlichen Glückwunsch Euch beiden nochmal an dieser Stelle, Gott segne Eure Ehe!
Bilder folgen... Dauert ja bei Hochzeiten manchmal ein wenig länger...
Sonntag, 14. Juni 2009
In Brittas Heimat
Zwischendurch war auch noch Zeit für eine Wanderung im Donautal.
Ne geniale Woche, die nun noch mit einem kleinen Grillfest ausklingen wird. Wir haben fett Fleisch gekauft und der Grill ist in Startstellung, jetzt warten wir nurnoch auf die Gäste und hoffen, dass das Wetter hält.
5 Stunden später: Das Wetter hat fast gehalten, aber die Stimmung war super. Bin jetzt hundemüde und freu mich auf mein Bett - hier noch zwei kleine Einblicke:
Montag, 8. Juni 2009
Wir leben noch...
Nach unserer Aussendung beim Pfingstmissionsfest ging es für Britta auf eine Jungscharfreizeit mit den Crailsheimern. Gemeinsam mit ihrer Freundin Nadine hat sie dort in der Küche gerockt!
Die Kids haben im Schnitt drei Kilo zugenommen und neue Rezepte mit nach Hause genommen.
Ich hingegen war zunächst zwei Tage mit meinen alten Klassenkameraden von Liebenzell unterwegs. Danach gings mit den Teens von Breitenberg auf die Starzel. Ein ehemaliger Kuhstall im Kleinwalsertal, der eine Stunde von der nächsten Straße entfernt liegt. Heute ist die Starzel ein rustikales Freizeithüttle mit ein klein wenig Solarstrom und vorbeifließendem Wasser. Sehr genial! Vor allem das Baden im selbst gestauten Gebirgsbach - die totale Erfrischung.
Nebenbei hab ich noch Bibelarbeiten über die Bergpredigt gehalten und dabei die Berge genossen, die ich in Sambia so vermissen werde.
Trotz kurzzeitiger Trennung hatten wir beide eine super Zeit und freuen uns nun auf unsere gemeinsame Woche in Aldingen - in Brittas Heimatgemeinde.
Samstag, 23. Mai 2009
Ich bin wieder hier...
Zurück in Deutschland. Keiner spricht mehr Englisch auf der Straße, im Gegenzug versteht jeder was Britta und ich uns in unserer "Geheimsprache" sagen...
Die erste Woche in Deutschland war schon gut gefüllt, aber wir haben viele nette Menschen getroffen, das war einfach schön. Die Brezeln sind tatsächlich nach wie vor so gut, wie wir sie in Erinnerung behalten hatten. Wir genießen die deutsche Küche & Gastfreundschaft von ganzem Herzen.
Gerade sind wir beim TMT im Monbachtal. Super, genial, gigantisch. Gott redet und Teens kommen zum Glauben. Der Raum für die Seelsorge wurde zu klein, statt Einzelgesprächen kam es zu "Gruppenabfertigung". Der HErr ist GROSS!
Montag, 11. Mai 2009
Das wahre Kanada
Zum Abschluss unserer herausfordernden, aber genialen Zeit in Kanada haben wir uns aus der multi-kulti-Metropole Toronto verkrümelt. Mit einem Jeep Liberty sind Britta und ich gemeinsam mit Mirjam und Gorkka auf die Bruce Peninsula gefahren. Eine Landbrücke zwischen Lake Huron und St. Georgia Bay. Herrlich, einsam, wunderschön, ruhig, entspannend, weit, frisch, frühlingshaft ...
Da Worte nicht ausreichen, ein paar Bilder von unserem Urlaub:
Unser Rückzugsplätzchen mitten im nirgendwo.
Wunderschöne Wanderstrecken und tropisch-anmutendes Wasser - die Wassertemperaturen waren aber definitiv kanadisch.
Romantische Sonnenuntergänge - und was Jungs draus machen...
Sonntag, 3. Mai 2009
Geht das mit den Abschieden schon wieder los...
Ja und dann war es so weit. Nach dem rauschenden Fest am Donnerstag kam am Freitag der Abschied. Beschämt über so viel erlebte Dankbarkeit sind wir ein letztes Mal die Gladstone Avenue entlang gelaufen zur Subway.
Jetzt leben wir für drei Tage gemeinsam mit Schulers zusammen bevor wir morgen mit Mirjam und Gorrka für eine Woche in den Urlaub fahren werden.
Wir haben die vergangenen beiden Tage genutzt um uns von ehemaligen Bewohnern - jetzt Freunden - zu verabschieden. Nicht immer einfach - aber schön, dass wir nun auch in dieser Stadt gute Freunde haben.
Donnerstag, 30. April 2009
Wie bei Mutti
Kitchener ist eine "deutsche" Stadt. Weil sich viele Auswanderer aus D hier niedergelassen haben. Bis zum 1. Weltkrieg hieß die Stadt sogar noch Berlin.
Wir haben in diesen Tagen sehr viel (und sehr gutes) deutsches Essen genossen, einiges über die Menoniten gelernt und die deutsche Kirche von Manfred Strauß besucht.
Die deutsche Kirche ist die älteste in Kitchener
Mit der Kutsche unterwegs nach Heidelberg.
Viele Menoniten arbeiten auch noch heute mit Pferden auf dem Feld.
Ihre Produkte können sich sehen lassen.