Freitag, 26. Februar 2010

Praktische Sprachschule

In Ndola geht es rund. Wir wohnen bei Katrin und Dietmar Brunner in einer kleinen Gästewohnung. Ziel ist es mehr praktische Sprachkenntnisse zu erwerben, die Arbeit von DTCC (Dawn Trust Community Care) und der ZBA (Zambian Baptist Association) besser kennen zu lernen.

Dazu gehen wir einfach auf den Markt oder in eine Siedlung. Hier passiert was in Deutschland wohl eher nicht der Fall wäre. Der Einzelhändler setzt sich hin und hört meinen gebrochenen Sätzen zu. Der Handwerker legt sein Werkzeug aus der Hand und unterhält sich mit mir – sehr langsam – auf Bemba.

Die Menschen freuen sich und nehmen sich Zeit um mir zu helfen. Selbst beim Arbeiten bei DTCC oder mit Dietmar kann ich immer wieder etwas lernen. Kurze Arbeitsanweisungen werden auf Bemba übersetzt oder Besonderheiten der sambischen Kultur erklärt.

Diese Woche sind / waren wir auch bei der Ndola Baptist Church. Dort sollten wir praktische Einblicke in die Arbeit einer Kirchengemeinde bekommen. Die Menschen nehmen sich Zeit für uns, reden mit uns und freuen sich an jedem Brocken Bemba den wir schon halbwegs über die Lippen bekommen. Das macht Mut für die Zeit im Dorf die bald beginnen wird.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Zurück auf die Schulbank.

Wir sind nun in Ndola angekommen. Heute hat unser Orientierungsprogramm vor Ort begonnen. Diese Woche besuchen wir TCCA (gesprochen Tika, ausgeschrieben: Theological College of Central Africa). Beim Rundgang über den Campus hat uns einiges an Liebenzeller Zeiten erinnert. Allerdings sind die Regeln für die Bibliothek doch ein wenig verschärfter: Manche Bücher können nur Stundenweise ausgeliehen werden!!!
Wir wurden sehr freundliche aufgenommen, der Dekan Mr. Simfukwe hat sich sogar Zeit genommen uns zu begrüßen und der Verwaltungsdirektor Mr. Stuebing (an seiner Zimmertür hängt eine Liste mit über 200 falschen Versuchen, seinen Namen zu schreiben!) hat uns ein paar Empfehlungen gegeben, welche Unterrichtseinheiten wir diese Woche besuchen könnten.
Anschließend waren wir dann noch für zwei Stunden in einer Psychologievorlesung. Es ging um Entwicklungsstufen von Kindern. Besonders spannend war der Punkt sexuelle Aufklärung und die einzelnen Ausführungen der Studenten wie man das eigentliche Thema umschiffen kann. Dass dies nicht ohne Folgen bleibt zeigt folgende Anekdote einer Studentin: Auf die Frage der Tochter, woher das kleine Geschwisterchen denn kommen würde, wollten die Eltern nicht so recht antworten. Sie sagten schließlich: Sie haben das Baby in einem Mülleimer gefunden und mit nach Hause genommen.
Einige Tage später konnte die Mutter das Kind nicht mehr finden. Als sie die Tochter fragte, ob sie wüsste wo das Baby ist, gab diese zur Antwort: Das Baby hat die ganze Zeit nur geschrieen und Ärger gemacht. Da habe ich es wieder in den Mülleimer zurück gebracht…
Also, liebe Eltern, immer schön bei der Wahrheit bleiben…

Das ist TCCA - die Wiese im Vordergrund ist der Fußballplatz.