Montag, 29. Februar 2016

Fellowship - Gemeinschaft

Die Pastoren der Baptistengemeinden in der Muchinga Provinz.
Fast jede Stadt hier in Sambia hat eine "Vereinigung" für die Pastoren, die in der Gegend arbeiten. Dabei kommen oft viele unterschiedliche Denominationen zusammen. Oft ist diese Gruppe deshalb weniger eine geistliche Gemeinschaft, sondern mehr eine politische oder soziale Vereinigung.
Es war uns aber ein Anliegen, die geistliche Gemeinschaft unter den Pastoren in unserem Kirchenbezirk zu stärken. Deshalb haben wir uns für zwei Tage getroffen.
Wir waren bei Pastor Katongo (blaues Hemd) in Chinsali - wir wurden sehr gut versorgt, die Gemeinde hatte sogar ein Gästehaus für uns gebucht, damit wir gut übernachten konnten. Die Gemeinschaft war tatsächlich sehr gut, wir konnten das Tagesgeschäft besprechen, die Oster-Konferenz planen, aber vor allem hatten wir viel Zeit zum Reden, Austauschen, Bibel lesen und Beten.
Es ist für die Pastoren oft nicht einfach, da es in ihrer eigenen Gemeinde schwierig ist sich zu öffnen, da alle zum "Herrn Pastor" aufsehen. In dieser kleinen Gruppe aber, ist eine große Offenheit da, wir kennen uns zum Teil schon seit Jahren. Das hat die Zeit für uns alle sehr wertvoll gemacht.
Ich freu mich schon auf unser nächstes Treffen - dann bei uns in Kasama.

Dr. Mambwe bei seinem Vortrag
Auch wir als Missionare haben uns getroffen. Wir hatten eine Wochenendfreizeit mit guten Bibelarbeiten, Zeit zum spielen, reden und natürlich auch für ein obligatorisches Fußball Match.
Sehr interessant war der Vortrag von Dr. Mambwe. Er ist Linguist und hat über den Zusammenhang von Sprache und Jüngerschaft geredet. Wieder einmal eine Ermutigung sich nicht nur auf Englisch zu verlassen, sondern auch immer mehr eine der Stammessprachen zu beherrschen. Durch die Zeit im Kupfergürtel wurden wir wieder sehr dankbar für die gute Stromversorgung in Kasama - im Kupfergürtel wird jeden Tag nach einem festgelegten Muster für acht Stunden der Strom abgeschalten... Wir hatten in den letzten Wochen höchstens mal nach einem Blitzeinschlag für eine halbe Stunde keinen Strom.

Bitte betet doch für die Pastoren in unseren Kirchen, aber auch für das Missionarsteam in Sambia. Wir sind ein großes (und geniales) Team, aber es gibt eben auch viel zu planen, bedenken und anzupacken. Ein weiters Anliegen sind Noah (schon so gut wie vorbei) und Emma, die gerade beide etwas kränkeln und Antibiotika verschrieben bekommen haben.



Mittwoch, 3. Februar 2016

Müllabfuhr

Ja, auch in Sambia sammelt sich so mancher Müll in einem Haushalt an - vor allem wenn man zwei Kinder hat die in steter Regelmäßigkeit ihre Windeln füllen.
Bei unserem Umzug nach Kasama hab ich mich also recht schnell bei der Stadtverwaltung erkundigt wie man es hier mit dem Müll macht. Leider gab es nichts. Also sind wir bei dem geblieben was hier die meisten machen: verbrennen und "irgendwie" entsorgen.
Nun hab ich aber in letzter Zeit einen Lastwagen der Müllabfuhr durch die Stadt fahren sehen. Dadurch ermutigt habe ich einen zweiten Versuch bei der Stadtverwaltung unternommen. Und tatsächlich: Die Situation hatte sich geändert, ja es ist mittlerweile möglich - und es ist sogar erwünscht, - dass die Müllabfuhr den Müll abholt. Nun ging es an die praktische Umsetzung. Dazu musste ich aber zu einer anderen Behörde: Gesundheit und Umwelt. Dort sollte ich einen Vertrag aushandeln. Das ging dann nicht so ohne weiteres, aber wir konnten auf jeden Fall die Modalitäten abklären, wie oft und wie viel Müll bei uns abgeholt wird. Den Vertrag sollte ich dann aber doch wieder bei der Stadtverwaltung machen.
Zweiter Versuch am nächsten Tag: Der zuständige Mitarbeiter ist leider nicht da und ich muss warten. Als er kommt bezahle ich schon mal vorab die Kosten: 30 Kwacha pro Monat - etwas weniger als drei Euro. Gemeinsam mit dem Mitarbeite gehen wir nochmals zum Amt für Gesundheit und Umwelt. Dort gibt es dann nochmal eine Diskussion ob 30 Kwacha nicht zu wenig wäre - aber es bleibt bei dem Betrag. Ohne weitere Ereignisse geht es zurück, dieses Mal zum Amt für Rechtsangelegenheiten - dort wird der Vertrag ausgedruckt und unterschrieben - auf dem ersten Ausdruck steht die Jahreszahl 2014!!! Es stellt sich heraus, dass noch KEINER vor mir sich in Kasama an die Müllabfuhr gewandt hat!!! Ich werde gebeten, doch in meinem Bekanntenkreis Werbung zu machen, damit sich das Unternehmen auch lohnt. Ich verspreche das zu tun, mache aber gleichzeitig den Vorschlag noch an den Abläufen zu arbeiten - wenn die Menschen nun schon Geld für Müll ausgeben sollen, dann darf man es ihnen nicht auch noch unnötig schwer machen... Der Hinweis wurde dankbar zur Kenntnis genommen. Was das heißt ist mir nach sechs Jahren Sambia durchaus klar, aber sagen darf man es ja trotzdem.

Am folgenden DONNERSTAG sollte die Müllabfuhr das erste Mal bei uns vorbei kommen. Den Müll in Plastikbeuteln vor das Grundstück stellen macht angesichts von Straßenhunden recht wenig Sinn, wir sollen also sicherstellen, dass wir zu Hause sind. Am DIENSTAG fahre ich in die Stadt und sehe das Müllauto und denke noch: Der wird doch nicht zu uns wollen - er wollte. Er kam genau dann als Britta einem Mann aus einer unserer Kirchen ein paar Bibeln verkaufen wollte, Lea zu schreien begonnen hatte - die Müllmänner nahmen angesichts unseres (angeleinten) Hundes Reisaus und Britta musste ihnen alleine den Müll vor das Grundstück tragen. Aber ein Anfang ist gemacht und wenn es sich tatsächlich so einspiel haben wir mal wieder ein Problem gelöst...