Montag, 4. Dezember 2017

Und plötzlich ist alles anders...

In den letzten Wochen wurden unsere Pläne einmal gründlich durch den Mixer gejagt...
Eigentlich wollten wir nur für einen Tag in die Hauptstadt um nach Brittas Schmerzen in den Beinen sehen zu lassen. Die Diagnose: Bandscheibenvorfall... Sofort wurde mit Physiotherapie begonnen und Britta sollte so viel wie möglich liegen. Aber die Schmerzen wurden nicht besser, sondern schlimmer. Also haben wir in Absprache mit unseren Vorgesetzten die Entscheidung getroffen unseren Heimataufenthalt um neun Monate vorzuziehen.
Mittlerweile sind wir alle in Deutschland angekommen und sind dabei uns an die Kälte und den Schnee zu gewöhnen/zu genießen.
Vor drei Wochen hatten wir noch nicht damit gerechnet, dass wir bald unseren ersten Schneemann bauen würden...
Da Britta direkt von Ndola aus geflogen ist, konnte nur ich mit den Kindern nochmal nach Kasama fahren um alles für den Heimataufenthalt zu regeln - so gut das in der Kürze der Zeit möglich war. Bitte betet für die Leiter in den Gemeinden und all die Arbeit die nun nicht zu einem "Ende" gebracht wurde.
Die gute Nachricht ist, dass wir von den Ärzten in Deutschland Entwarnung bekommen haben. Es handelt sich nicht um einen Bandscheibenvorfall, sondern nur um eine verschobene Bandscheibe, die auf den Nervenkanal gedrückt hat. So wie es jetzt aussieht, kann mit viel Bewegung, Sport und einigen Wochen Physiotherapie das ganze wieder in Ordnung kommen.
Wir sind dankbar für alle die großartige Unterstützung, die wir von so vielen Seiten bekommen haben und noch bekommen. Ein ganz herzliches "Vergelt's Gott" von dieser Stelle.

Da wir nun viel zu früh in Deutschland sind, gibt es auch kurzfristiger noch einige freie Termine ;-) wer uns also gerne zu einem Hauskreis, Gottesdienst, Jugendarbeit, Jungschar, etc. einladen möchte darf sich gerne bei Renate Anderson in Liebenzell melden (Tel. 07052 - 17 108).

Montag, 16. Oktober 2017

Lubushi - nächste Schritte

Die Gruppe von Christen, die wir Anfang des Jahres besucht haben werden immer mehr zu einer Gemeinde. Vom Kirchenbezirk kommt nun jedes Wochenende ein Leiter um Schulungen zu halten und mit der Gruppe Gottesdienst zu feiern.
Am Samstag Morgen trafen wir uns mit dem Bezirksleitungskreis um letzte Vorbereitungen für unsere Bibel-Konferenz Ende des Monats auf den Weg zu bringen.
Nach diesem Treffen haben sich Pastor Kasanda und ich auf den Weg gemacht. Wir sind die 100 km nach Lubushi gefahren - waren dann aber nicht am Ziel. Uns wurde spontan gesagt, dieses Wochenende wollen sie ein anderes Dorf besuchen in dem sich bald auch eine Gruppe Christen regelmäßig treffen will. Also sind wir nochmal eine Stunde durch den Busch gefahren - in ein Dorf in dem es seit 10 Jahren keine Kirche mehr geben soll.
Dort angekommen hatten wir zunächst eine Schulung für die Gemeindeleiter - aber alle die interessiert waren haben sich einfach auch mit dazugesetzt. Wir benutzen vorbereitetes Material (Train and Multiply). Die Leiter haben die Aufgabe mit Hilfe von kleinen Heften ein bestimmtes Thema zu studieren. Dabei bekommen sie auch praktische Herausforderungen und Aufgaben gestellt, die in der Gemeinde umgesetzt werden sollen. In den Treffen diskutieren wir dann über offene Fragen und aktuelle Herausforderungen in der Arbeit.

Nach dem Abendessen haben wir uns ums Lagerfeuer versammelt. Wir haben gesungen und Pastor Kasanda hat die Zuhörer ermutigt auf Jesus zu schauen. Er hat die Geschichte von der erhöhten Schlange erzählt, die den Israeliten Heilung gebracht hat, wenn sie von Schlagen gebissen wurden. Mit dieser Geschichte hat er dann auf Jesus hingewiesen. Es geht nicht immer so wie wir es wollen oder es für gut halten, Wir sollen nicht unsere eigenen Wege gehen, sondern Gottes Wort vertrauen und uns auf sein Rettungsangebot einlassen.

Nach einer kalten Nacht (ich habe in meinem kleinen Landcruiser-Wohnwagen geschlafen) haben wir gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Da es noch keine Kirche gibt haben wir Gottesdienst im Grünen gefeiert.
Bitte betet für diese Christen in Lubushi. Sie sind mit großer Leidenschaft dabei, wollen selber lernen und die Gute Nachricht auch anderen weitersagen. Bitte betet auch für die Leiter im Kirchenbezirk, dass wir weiterhin regelmäßig die Gemeinde besuchen können.

Montag, 25. September 2017

Hi-Tech und Low-Tech

Am Anfang der vergangenen Woche durfte ich Teil etwas ganz Besonderes sein! Es gab eine Videokonferenz zum Thema Gemeindebau und Gemeindegründung. Das besondere: Eine Gruppe saß in Liebenzell, ein Missionar in Frankreich, der nächste im Urwald in Ecuador, der nächste in Japan und schließlich noch ich in Sambia... Das eigentliche Wunder: zwei Stunden Konferenz und (verständliche) Unterhaltung ohne eine einzige ungeplante Unterbrechung...


Dann zwei Tage später das genaue Gegenteil. Mit drei Pastoren aus der Muchinga-Provinz haben wir Pastor Kasabila in Nabwalya besucht. 150 km weg von der Teerstraße, im tiefsten Busch. Das Auto hat auf der abenteuerlichen Strecke mal wieder beste Arbeit geleistet...


Wir hatten zwei sehr schöne Tage mit gutem Austauch, Gemeinschaft und natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Der Stammeshäuptling hat uns mit Fleisch versorgt... Impala und Büffel! Bitte betet für die Gemeinde in Nabwalya. Es ist eine recht große Gemeinde mittlerweile, aber laut Pastor Kasabila gibt es bisher nur wenige Gläubige mit echtem geistlichen Tiefgang. Eine große Aufgabe für ihn und seine Frau.

Dienstag, 22. August 2017

All Africa Retreat

Alle zwei Jahre gibt es einen besonderen Höhepunkt für die Liebenzeller Missionare in Afrika: Eine gemeinsame Freizeit. Dieses Mal haben wir es endlich wieder geschafft auch dabei zu sein. Martin und Tabea auch waren ebenfalls mit dabei. Ede Lutz war dabei um die Bibelarbeiten zum Thema "Gott segnet" zu halten. Wir hatten eine super Gemeinschaft, haben das singen genossen, die Spiele, den Sport und das gute Essen.


Zum ersten Mal seit Jahren konnten wir beide gemeinsam bei den Bibelarbeiten dabei sein. Ein Gruppe von Freiwilligen war aus Deutschland gekommen um das Kinderprogramm zu gestalten. Die Woche vor dem Retreat war diese Gruppe schon bei uns und so hatten sich unsere Kinder schon gut mit allen angefreundet. Selbst Lea war dann gerne beim Kinderprogramm dabei. Wir haben jetzt ein paar neue Ohrwürmer... Herrlich!



Dienstag, 1. August 2017

Scheiden tut weh ...

Die ersten Sambia Missionare, die wir etwas besser kennen gelernt haben war Familie Laan aus Holland. Wir waren gemeinsam in Kanada zur Vorbereitung auf unseren Einsatz in Afrika. Obwohl wir die meiste Zeit einige hundert Kilometer getrennt waren hat sich eine sehr schöne Freundschaft entwickelt. Nun geht es für Simone, Matthijs und ihre Kinder wieder zurück nach Holland.
Es gab ein kleines Abschiedsfest und wir hatten noch einmal die Chance ein gemeinsames Familienfoto zu schießen.
Bitte betet für Laans und ihren Einstieg in einen neue Arbeit in Maastricht. Bitte bete besonders, dass die fünf Kinder sich gut in Holland einleben, Freunde finden und auch so gut zu Recht kommen.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Traditionelle Afrikanische Religionen

Dieses für Missionare hoch interessante und relevante Thema wird meistens von Theologen aus dem Westen bearbeitet. Bücher darüber werden vor allem jenseits des "schwarzen Kontinents" geschrieben. Ich hatte in den letzten beiden Wochen die Gelegenheit an einem Seminar mit eben diesem Thema teilzunehmen. Das besondere: außer mir waren alle Teilnehmer aus Sambia, der Dozent, Joe Kapolyo, war ein Sambier (lebt heute in England, ist aber in einem sambischen Dorf aufgewachsen) und das Seminar fand in Sambia statt.


Viele Dinge waren ähnlich zu dem was ich früher schon gehört hatte, aber eben aus einer anderen Perspektive. Bei meinen Notizen habe ich mir immer wieder Themen für Predigten an den Rand geschrieben. Der Referent geht bald in den Ruhestand und will sich dann dem Bücher-schreiben widmen. Bin schon sehr gespannt was dann in wenigen Jahren hoffentlich auf den Markt kommt. Vor allem die Art und Weise wie er Biblische Geschichten für Sambia kontextualisiert hat mich beeindruckt und für mein eigenes Predigen herausgefordert.

Mit Blick auf mich sagte der Dozent nach einer Austauschrunde über unsere Erfahrungen mit der Welt der Geister: "Wenn wir das in seiner Bibelschule gemacht hätten würden die uns alle miteinander ins Irrenhaus stecken - und bei HaPe würden sie sagen, der war wohl auch schon zu lange in Afrika..."

Dienstag, 18. April 2017

Vom Urlaub zur Konferenz

Zur Zeit haben wir Besuch von Oma Linda. Wir waren gemeinsam im Urlaub in Livingstone. Haben viel Wasser gesehen und auch einige der wunderschönen Tiere, die Gott geschaffen hat.




Von dort ging es in drei 'kurzen' Tagesfahrten zurück nach Kasama. Für HaPe ging es dann gleich am nächsten Tag weiter zur gemeinsamen, en Osterkonferenz von drei kleinen Gemeinden. Wir hatten eine gute Gemeinschaft, mit dem Tansania See immer im Hintergrund.



Britta war froh, dass sie über Ostern nicht allein war und sie hatten viel Spaß als Familie zu Hause - Britta wurde vom sambischen Gastprediger in unserer Gemeinde überrascht als er sich mit ihr auf deutsch unterhalten hat.  





Dienstag, 14. März 2017

Wer hat Angst vorm weißen Mann? Und wenn er kommt?


Vergangenen Sonntag waren wir vom Bezirk zum zweiten Mal in Lubushi. Das ist ein kleines Dorf entlang der Straße nach Westen - zirka 100 km von Kasama entfernt. In einem verfallenen Gebäude trifft sich eine kleine Gruppe Christen. Ein paar von Ihnen haben früher zu anderen Baptisten-Gemeinden gehört und deshalb kamen sie auf die Idee uns um Hilfe zu bitten.
Wir haben gemeinsam Gottesdienst gefeiert und werden nun versuchen alle 14 Tage zu dieser Gemeinde zu kommen um vor allem die Leiter zu schulen.
Ich als weißer Missionar bin dort nicht so gerne gesehen - zumindest nicht wenn es um Evangelisation geht. Die Erklärung: Weiße Menschen werden generell als Satanisten angesehen, bis man vom Gegenteil überzeugt ist. Innerhalb der Gemeinde ist meine Anwesenheit aber kein Problem - ich war ja gemeinsam mit einer Gruppe von sambischen Leitern unterwegs ;-)
Das ist ein ganz deutliches Zeichen für mich, wie sehr die Menschen hier in Angst gefangen sind. In der traditionellen Religion ist Angst (nicht nur vor weißen Menschen) an der Tagesordnung und vertrauensvolle Beziehungen und innerer Frieden ist für viele ein Fremdwort. Bitte betet, dass Gott uns gebraucht um den Menschen in Lubushi zu begegnen und sie ihm vertrauen und seinen Frieden erleben.

Sonntag, 22. Januar 2017

Was macht ihr eigentlich...

Wir haben endlich - nach etwas mehr als einem Jahr in Kasama - ein Grundgerüst in unserer Arbeit gefunden um das wir die ganzen anderen Termine versuchen anzuordnen: Sonntags bin ich meistens zu Predigtdiensten unterwegs, Britta ist bei der Frauengruppe in der Hauptgemeinde mit dabei und ich treffe mich mit Leitern von drei Gemeinden wöchentlich zu "Schulungen". Wir haben Arbeitsmaterial an dem wir uns entlang-hangeln, aber es kommen immer auch viele andere Fragen und Themen zur Sprache, die die einzelnen Leiter persönlich beschäftigen.
Misheck, ein Leiter, mit dem ich mich von Anfang an getroffen hatte, musste leider aus Kasama wegziehen um näher an seiner Arbeitsstelle zu sein - er ist Traktor-Fahrer auf einer großen Kaffeeplantage. Dadurch können wir uns nicht mehr regelmäßig treffen, auch in seiner Gemeinde kann er kaum noch mitarbeiten. Es wird von ihm erwartet, dass er sieben Tage die Woche arbeitet, für Gottesdienst und Gemeinde haben seine indischen Chefs wenig Verständnis. Auf der einen Seite ist er auf das Geld angewiesen um seine Familie zu ernähren, auf der anderen Seite möchte er so schnell wie möglich wieder zurück nach Kasama kommen. Es ist ihm ein Anliegen in der Gemeinde aktiv zu sein und die meisten privaten Arbeitgeber hier halten recht wenig von Arbeitsrecht oder ähnlichem. Da es wenig Arbeitsplätze gibt sind die Angestellten oft in einer Zwangslage und können recht leicht ausgebeutet werden. Sein Plan ist Kapital anzusparen um einen kleinen Laden anzufangen.
Wir wollen Misheck gerne helfen, damit er möglichst schnell wieder in Kasama sein kann. Bitte betet doch für die Situation auf der Farm. Wir waren gestern gemeinsam unterwegs (ich bin bei ihm vorbeigekommen auf dem Weg zu einem Gottesdienst). Ich habe versucht ihn zu ermutigen auch diese Zeit zu nutzen um seinen Nachbarn und Arbeitskollegen dort von Jesus zu erzählen. Ich bin gespannt, wie Gott ihn dort gebrauchen wird.