Montag, 18. März 2013

Vertrauen

"Nein, da gibt es niemandem dem ich vertrauen würde." Britta war sich nicht sicher, ob die Frauen die Frage richtig verstanden hatte - oder Sie die Antwort falsch verstanden hatte. Aber so oft sie auch nachfragte es blieb dabei: "Nein, es gibt keine Person in unserem Leben der wir absolut vertrauen können."
Als wir uns Abends über die Aussage aus der Frauenstunde unterhielten, war es als würden wir in einen tiefen Abgrund sehen. Wie kann das gehen - ein Leben in dem ich niemandem wirklich vertrauen kann? Wie passen Gott und Jesus in dieses Weltbild. Beziehungen sind den Menschen in Sambia wichtig, aber scheinbar nicht auf der Basis von Vertrauen. Vorsicht ist geboten, der andere könnte mich ja ausnutzen, hintenrum über mich reden oder sonst irgendwie meine Schwächen ausnutzen.
Umso dankbarer sind wir für die wenigen Menschen, die sich uns gegenüber öffnen, die bereit sind nicht nur oberflächlich zu labern, sondern die Ihr Herz vor uns öffnen und ehrlich mit Fragen und Problemen zu uns kommen.

Bitte betet für einen Aufbrauch, dass Vertrauen gelebt wird in unserer Gemeinde. Betet, dass Britta die richtigen Worte findet und ein gutes Vorbild leben kann.

Weil er schon lange nicht mehr zu sehen war:



Es geht ihm nach wie vor sehr gut. Besonders gerne besucht er unsere Nachbarn und spielt mit Charity (von ihm Chiti genannt). Falls sie vor und hinter dem Haus nicht zu finden sind, hat Noah auch keine Hemmungen einfach ins Haus hinein zu gehen, bis er endlich seine Freundin findet. Sollte sie wieder erwarten nicht da sein bietet der vom Opa gebastelte Sandkasten auch eine gute Beschäftigung.


Montag, 4. März 2013

Führungslos

Seit langem war ich mal wieder bei unserer Gemeinde in Yande. Die Anfahrt war spannend, da ich noch nie in der Regenzeit dort hingefahren bin. Aber als ich an die kritische Stelle kam (ein Brücke aus Baumstämmen), war diese nicht mehr da. Stattdessen fand ich eine nagelneue betonierte Brücke und wir konnten problemlos bis zur Kirche fahren.


Wir hatten einen schönen Gottesdienst - nur leider ohne Chor. Das ist eine Besonderheit, weil es immer wenigstens einen Chor gibt - eher zwei oder drei. Nach dem Gottesdienst hatten wir dann eine Besprchung und es hat sich herausgestellt, dass es Ärger gab. Wegen übler Nachrede, haben sich immer mehr Männer aus Leitungsaufgaben zurückgezogen. Eine finanzielle Unstimmigkeit - am Ende war es ein Missverständnis wegen umgerechnet 30 Euro - hat zu Spaltungen innerhalb der Kirche geführt.
Ich war traurig über das, was ich hören musste. Leider konnte Pastor Chabu mich an diesem Sontag nicht begleiten - und da meine Sprachkenntnisse noch immer nicht ausreichen solche Probleme zu verhandeln, habe ich vorgeschlagen wir treffen uns in zwei Wochen noch einmal.
Bitte betet für die Gemeinde.Ich habe die üble Nachrede und das "hinten-herum-reden" mit sehr harten Worten verurteilt und versucht den Gemeindegliedern klar zu machen, dass sie auf diese Weise die Gemeinde zerstören. Betet, dass Gott neues Vertrauen zueinander schenkt und dass sich Männer wieder bereit erklären Führungsfunktionen in der Kirche zu übernehmen.