Montag, 16. März 2015

Charly Mutofwe

Zunächst einmal die gute Nachrichten: Wir sind gerade alle gesund und munter. Ich habe die vergangene Woche mit fast 3.000 km auf sambischen Straßen gut überstanden und wir freuen uns nun an unserem neuen Puppy, dass sich nach Anfangsschwierigkeiten an uns zu gewöhnen scheint.
Darf ich vorstellen: BÄR - ein Boerboel (gesprochen Burbul). Ein südafrikanischer Hofhund, der in ausgewachsenem Zustand gut und gerne 50 kg wiegen wird. Noah konnte sich gar nicht mehr erinnern, dass er selber den Namen "Bär" ausgesucht hatte und würde ihn nun gerne "Quatschkopf" nennen - beim nächsten Hund dann...

Jetzt zur anderen Seite: Letzten Samstag waren wir zum gut besuchten Leiter-Seminar in einer unserer Dorfgemeinden. Dort wurde uns gesagt, dass einer der Diakone aus der Gemeinde schwer krank ist. Er war bereits im Krankenhaus wurde aber wieder nach Haus geschickt: "Wir können Dir nicht helfen!" 
Am Sonntag war ich wieder in der selben Gemeinde und gemeinsam mit einem der Ältesten aus der Stadt haben ich den Mann besucht. 
Wir trafen Charly Mutofwe vor seinem Haus. Er hatte seine Matratze in die Grasdachhütte gelegt um im Schatten an der frischen Luft zu sein. Charly ist 36 Jahre alt, verheiratet und hat sieben Kinder. Wir haben mit ihm gesprochen und versucht ihn zu ermutigen - auch viele Leute aus der Gemeinde waren da. Zum Abschluss haben wir dann alle gemeinsam für ihn gebetet und ihm die Hände aufgelegt. 

Charly weis nicht an welcher Krankheit er leidet. Er hat starke Schmerzen im Magen und auch Probleme mit seiner Lunge. Vermutlich würde keiner in Deutschland akzeptieren, zum Sterben nach Hause geschickt zu werden ohne überhaupt zu wissen was er hat, aber die Situation hier ist anders. Es gibt nicht die menschlich-medizinischen Möglichkeiten, die wir in Deutschland haben. Dafür findet man bei den Menschen oft ein Vertrauen auf Gott, dass man an anderen Ort scheinbar gar nicht für nötig hält, man kann da ja schließlich etwas machen...
Ich habe Charly versprochen, dass ich auch andere Christen (dich?!) bitten werde für ihn und seine Familie zu beten und ich würde mich freuen, wenn Du das machen würdest.

UPDATE
Unsere Gebete um Heilung wurden nicht erhört. Am Dienstag ist Charly in die Ewigkeit abberufen worden. Die Beerdigung fand gestern statt (im Busch muss soetwas ziemlich schnell gehen, vor allem wenn es so warm ist wie in diesen Tagen). Morgen werden Pastor Chabu und ich die Witwe und ihre Kinder besuchen. Bitte betet für die Familie, dass sie Gottes Nähe und seine Fürsorge gerade auch jetzt in der Trauer erleben können.