Donnerstag, 9. Dezember 2010

Predigt vorbereiten macht Spaß

Mit den Predigt-Texten habe ich in Missambo einfach mal vorne in der Bibel angefangen. Nach einem halben Jahr bin ich bei Hagar und Ismael (1. Mose 16) angekommen. Nun bin ich bei der Vorbereitung auf ein Zitat gestoßen, dass ich Euch nicht vorenthalten wollte. Es hat ein wenig gedauert, bis ich das verstanden hatte, aber dann fand ich es richtig gut und einleuchtend:

Inordinate desires commonly produce irregular endeavours. If our wishes be not kept in a submission to God's providence, our pursuits will scarcely be kept under the restraints of his precepts.

Hier steht die Übersetzung (in schwarz), zum lesen einfach markieren:
Unmäßige Begehren produzieren gewöhnlich ordnungswidrige Bemühungen. Wenn unsere Wünsche nicht der Versorgung Gottes untergeordnet werden, können unsere Aktivitäten kaum in den Begrenzungen seiner Regeln gehalten werden.

So und nun versuch bitte mal das in Chibemba… Vielleicht kann dieses Zitat aber manchen Eltern bei ausgefallenen Weihnachtswünschen ihrer Kinder als Entschuldigung dienen.

Noch ein Gebetsanliegen:
Britta hat Probleme mit ihrem rechten Handgelenk. Scheint so etwas wie eine Sehnenscheidenentzündung zu sein. Sie hat jetzt die letzten Tage mal ruhig gemacht - und ich hab ihre Aufgaben übernommen. Gar nicht so ohne was meine Frau da so jeden Tag leistet. Wir haben beide großes Interesse daran, dass sie bald wieder gesund wird...

Donnerstag, 18. November 2010

Zwischen Liebesbeweis und ABM

"May wife has an idea, that she want's to share with you!" Als einer der fleißigsten in unserer Gemeinde das zu uns sagte, dachte Britta zuerst an einen Frauenstunde oder so was...

Aber es kam etwas anderes dabei heraus:
Bana Co und Britta schrubben unser Haus mit einem Lappen und roter Farbe.

Wiederspruch wäre unhöflich und auch zwecklos gewesen. Das gehört sich hier so. Leider hat unsere Stain gleich angefangen die Farbe wieder abzulecken... Das eigentlich schlimme ist. Britta soll diese Farbe nun jede Woche zwei mal auftragen. Zum Glück konnten wir abwehren, das Lagerraum und Schlafzimmer auch eingefärbt wurden. So bleibt es bei einem Zimmer - aber eben trotzdem jeder Menge zusätzlicher Arbeit.
Wir wissen dass es nun lieb gemeint war. Schließlich soll unser Haus auch schön aussehen. Hat einfach Vor- und Nachteile wen das Haus, in dem man wohnt der Gemeinde gehört...

Montag, 15. November 2010

Wieder mal im eigenen Bett...

Das Reisen hat vorläufig mal ein Ende und wir sind wieder für ein paar Wochen im Dorf. In den letzten Wochen war einiges los:
Wir haben uns für ein paar Tage mit unseren Missionarskollegen getroffen. Gemeinsam Gottes Wort studiert, berichtet wie es uns gerade geht und einfach Spaß gehabt miteinander. Wir sind Gott dankbar für unser geniales Team. Es ist für uns immer wieder schön, wenn wir uns treffen und gemeinsame Zeiten haben.

Dann waren wir auch noch bei der Jubiläumsfeier 25 Jahre Partnerschaft ZBA (Zambian Baptist Association) und Liebenzeller Mission. War ein gelungenes Fest. Viele Reden und eine geniale Predigt von Bill Shuit (Direktor LM USA) über das Thema des Tages: Bis hierher hat uns Gott gebracht.

Nun sind wir wieder im Norden des Landes in unserem kleinen Dorf. Zwischenzeitlich hat die Regenzeit begonnen und wir sind dankbar, dass unser Dach bis auf ein kleines Loch dicht hält. Jetzt muss nur noch Brittas Kochhütte regenfest gemacht werden. Bisher wurde sie nur als Sonnenschutz eingesetzt, jetzt muss noch ein wenig mehr Gras drauf... Soll aber alles demnächst kommen, so haben uns zumindest unsere Kirchenleute versprochen. Na dann wolln wir mal sehn...

Montag, 18. Oktober 2010

Northern Province Conference

Letztes Wochenende hatten wir unsere Bezirkskonferenz. Frisch aus dem Urlaub zurück wurden wir mit Bibelarbeiten überschüttet. Pastor Lama - ehemaliger Generalsekretär des Kirchenverbandes - sprach über Anbetung. Weil es so gut war hier ein paar Zitate:

- nimm deine Bibel mit in die Kirche und prüf den Prediger
- wir singen nicht weil es sich gut anfühlt, sondern weil wir Gott damit anbeten
- wenn du nicht gerettet bist, dann ist es egal wie gut du singst, es ist kein Lobpreis
- wenn du nicht spendest, dann zeigst du, dass die Gnade Gottes in deinem Leben keine Wirkung hat. Spenden ist ein Ausdruck von Vertrauen zu Gott. (Anmerkung: Spenden ist in den sambischen Kirchen ein Hauptpredigtthema, diesmal war es aber richtig gut!)
- vergleicht mal wieviel Geld ihr für eure Handys ausgebt und wie viel ihr ins Opfer werft.
- Gehorsam ist der vorrangige Test des Glaubens

Neben hervorragender geistlicher Nahrung, kam aber auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Gekocht wurde im großen Stil. Hier ist es der Maisbrei (Ubwali):

Den besten Spruch lieferte Jens Weißflog (er arbeitet unter anderem an der Mungwi Klinik - nicht der Skispringer). Beim Thema "Aids" kam die Frage auf, was passiert, wenn man aus Versehen Aids-Medikamente schluckt obwohl man kein Aids hat (Tabletten bekommt man hier oft in einer kleinen Plastiktüte ohne Etikett). Jens' abschließender Tipp: "If you don't know what it is, don't swallow it!"

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Ein Traum!

Nach der Pastorenkonferenz im September ging es mit dem Zug in den Urlaub. Nach fast 40 Stunden Zugfahrt waren wir in Dar es Salaam in Tansania angekommen und haben mit der Fähre nach Sansibar übergesetzt.
Herrliche weiße Sandstrände, eine frische Brise vom Meer, perfekte Wassertemperaturen - einfach genial. Wir hatten jede Menge Zeit zum entspannen, lesen und baden. Super leckeres Essen - frisch aus dem Wasser auf den Tisch.
Das ganze konnte nur noch damit getoppt werden, dass Joachim und Miriam Berger (Missioinare in Malawi) zu uns gestoßen sind. Leider hatten wir nur vier gemeinsame Tage auf der Insel, die waren dafür besonders schön.
Das ist nicht aus irgendeinem Katalog, das sah da wirklich so aus!!!

OK, es war die Ostseite der Insel und damit nur ein Sonnenaufgang, aber trotzdem schön.
Die Gewürz-Tour mit Mr. Spice. Geniale einblicke in Gottes wunderbare Natur und die Vielfalt von Düften und Geschmäckern (Zimt, Kakao, Pfeffer, Nelken usw.).
Zwei Mal mehr als 35 Stunden im Zug. Aber da wir eine Schlafkabine für uns alleine hatten war es gar nicht so schlecht - zumal wir auch durch einen Nationalpark gefahren sind und verschiedene Tiere gesehen haben.

Freitag, 17. September 2010

Ganz der Papa

Da nun bald wieder die Regenzeit auf uns zukommt, galt es unser Haus ein wenig vorzubereiten. Der letzte leichte Regen im April hat nämlich gezeigt, dass unser Dach nicht wirklich dicht ist.
Also haben wir im (900 km entfernten) Lusaka eine "Dachversiegelungsfarbe" gekauft. In den frühen Morgenstunden bin ich dann aufs Dach geklettert und hab in drei Durchgängen unser Dach abgedichtet - ich wurde noch rechtzeitig fertig, bevor die Sonne das Wellblech zum glühen gebracht hat...
Britta entwickelt sich hier zum Extrem-Schwaben:
im Dorf gibt es keine Kehrwoche, sondern einen Kehrtag - jeden Tag mit dem Besen ums Haus, damit der Staub nicht ganz so sehr ins Haus hineinkommt - hilft aber nur bedingt, auch beim täglichen Hausfegen kommt genug Dreck zusammen. Aber dann stehen auch schon die Kinder vorm Haus. Meistens kommen sie zum Zuschauen, zum Spielen oder Geschichte hören. Unser Bemba ist noch nicht so gut, dass wir fließend sprechen können, aber eine Geschichte aus der Kinderbibel vorlesen das geht allemal und die Kinder freuen sich riesig wenn sich jemand mit ihnen beschäftigt.

Freitag, 27. August 2010

The real Africa

Jetzt haben wir es auch gesehen. Zum Abschluss unseres ersten Jahres in Zambia haben wir Samuel und Anke Meier besucht. Sie wohnen in Nabwalya.
Ein Dorf das wirklich in der Pampa liegt. Die nächste Teerstraße ist ca. 100 km weg. Mobilfunk gibt es hier nicht - ein perfekter Rückzugsort für gestresste Manager...
Die Menschen leben vom Ackerbau - und müssen dabei gegen Elefanten und andere "Mitesser" (Antilopen, Zebras, Büffel, usw.) ankämpfen.
Meiers haben hier vor ein paar Jahren angefangen eine Gemeinde zu gründen. Mittlerweile arbeiten sie gemeinsam mit einem einheimischen Pastor und es hat sich eine beachtliche Gemeinde gebildet.
Gemeinsam hat uns vor allem die Frage beschäftigt, wie es für uns Hertler nach unserer Zeit in Misambo weitergehen soll. Wir haben Erfahrungen ausgetauscht und Überlegungen angestellt. Nun sind wir gespannt, was in den entsprechenden Gremien besprochen wird. Vielen Dank wenn Du um gute Gedanken und Weisheit betest, damit wir dann an den Platz kommen wo Gott uns gebrauchen möchte.

Hier noch ein paar Zambia-Impressionen:

So sieht die Straße aus wenn man eine ruhige Fahrt vor sich hat... Hier kann man getrost 80 kmh fahren - man sollte nur aufpassen, dass man keine Schlaglöcher übersieht.

... bis zu dem Punkt "hier brauchen wir ein Boot" gibt es viele Abstufungen. Aber man sollte nicht glauben welche Hindernisse so ein Toyota alles überwinden kann - solange der richtige Fahrer am Steuer sitzt - aber auch ich durfte durch ein paar ausgetrocknete Flussbetten fahren.

Belohnt wird man mit einer wunderbaren Natur und der "klassischen" afrikanischen Tierwelt - die man bei weitem nicht mehr überall antreffen kann...

Hier wollte ich nicht schwimmen - nicht nur wegen dem Krokodil, auch die Herde Flusspferde 100m weiter sind keine guten Badekameraden...

Weit freundlicher sind die Menschen. Wie immer ist es am einfachsten mit den Kids in Kontakt zu kommen. Diese Jungs haben wir fast jeden Tag gesehen in unserer Zeit in Nabwalya.

Montag, 2. August 2010

"shingula"

Das bedeutet "einschmieren" und genau das hat Britta gemacht. Beton ist viel zu teuer, Fliesen gibt es sowieso nicht, also wird der Küchenboden einmal im Monat geschmiert. Dazu schleppt - zumindest bei Deutschen - der Ehemann ein paar Eimer Wasser heran und dann noch ein oder zwei Sack möglichst dunkle Erde. Die Frau begibt sich dann auf die Knie und verschmiert die ganze Matsche auf dem Boden. Kostet nicht viel, geht tierisch auf die Knie und ins Kreuz und hält auch nicht wirklich lang - aber Britta hat sich den fetten Respekt aller eingeholt, die ihr Meisterwerk begutachtet haben. Der erste Versuch und gleich ein voller Erfolg!



Die Drei "Zuckerhüte" sind abgeschlagene Termitenhügel und dienen - ebenfalls eingeschmiert - als Kochstelle.

Montag, 26. Juli 2010

Schlechter Einfluss

Misambo wird weiß - es scheint so als würden wir abfärben. Aber die Kids haben sich sofort danach wieder gewaschen und hatten wieder ihren schönen Teint.


Ansonsten hat Britta medizinische Hilfeleistungen in ihren Alltag mit aufgenommen. Ein Kind hatte ziemlich üblen Ausschlag, dank Brittas hilfe geht es dem kleinen Mädchen jetzt wieder richtig gut.
Von den Eltern wurden wir daraufhin zum Essen eingeladen: Hühnchen mit Ubwali. Dazu muss man wissen, dass es hier Hühnchen nur zu ganz besonderen Anlässen gibt. Als ein Zeichen besonderer Wertschätzung gilt wenn der Magen (Gizzard) dann auch noch mit dabei ist - wie in unserem Fall geschehen - das ist das Zeichen dafür, dass das Hühnchen extra für den Gast geschlachtet wurde.

Letzten Samstag durfte ich dann mein eigenes Grab schaufeln...

Das wird das neue Klo für die Kirche. Wir haben uns beim Arbeiten schön abgewechselt. Immer einer der arbeitet und der Rest schaut zu - ich habe dabei den kleinsten Teil arbeit abgekommen...

Mittwoch, 14. Juli 2010

Wette verloren

Gemeinsam mit meinem holländischen Kollegen - Matthijs Laan - hatte ich während der WM eine Wette laufen, die ich nun dank Spanien verloren habe. Es handelte sich dabei um folgende Wette:
Der Anhänger der schlechter abschneidenden Nation muss die Nationalhymne des anderen Landes singen und auf seinem Blog veröffentlichen.
Hiermit erfülle ich nun meine Wettschuld:



Man beachte bitte den Text der Nationalhymne:

Wilhelmus von Nassawe bin ich von deutschem Blut,
dem Vaterland getreu bleib ich bis in den Tod;
ein Prinz von Oranien bin ich frei unverwehrt,
den König von Hispanien hab ich allzeit geehrt.

Damit hätten wir gleich zwei Dinge geklärt:
1. Holland IST eine deutsche Provinz
2. Als Verehrer des Gegners fällt es scheinbar schwer vor dem Tor eiskalt zuzuschlagen...

Montag, 12. Juli 2010

WM-Studio Misambo

Auch mitten im Busch war das Interesse an Fußball groß. Leider haben die wenigsten die technischen Voraussetzungen (Antenne, Fernseher und Autobatterie). Ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich nur ein paar Leute aus der Kirche eingeladen hatte, als ich hörte, dass anderenorts 20 Leute vor einem s/w 14" Fernseher sitzen.

Aber auch mein 15.4" Farb-Laptop war machtlos wenn mal wieder in der Stadt der Strom ausgefallen war und die Übertragung abgebrochen wurde. So geschehen im Finale von der 91. bis zur 11o. Minute. Aber unser holländischer Kollege in Ndola hat uns per SMS auf dem Laufenden gehalten.Später konnten wir dann 5 Minuten lang mitverfolgen wie vermutlich irgendein Techniker versucht hat den Sender wieder einzustellen. Kein "Stöhrungsbild" wie in D, sondern life mit-ansehen welche Schritte er unternimmt. - wir sahen ziemlich oft das gleiche...

Stain war immer ein wenig unzufrieden wenn Gäste zu den Spielen kamen und sie deshalb draußen bleiben musste.

Samstag, 26. Juni 2010

Alltag im Dorf

Wir haben uns so langsam eingelebt und unseren eigenen Rhythmus aus Wasserholen, Feuer machen, Hof fegen, Sprache lernen und Predigen gefunden. Zwischendurch gibt es dann aber auch immer wieder Höhepunkte:
Agricultureshow. Was in Deutschland wohl als Leistungsschau durchgehen würde ist hier die Präsentation der eigenen Ernteerträge. Der König (Imfumu) war auch da und hat eine Rede geschwungen, die beim Volk gut angekommen ist – auch wenn ich den Inhalt nicht verstanden habe. Ich war mit Leuten aus meiner Gemeinde dort – sie haben einen Trostpreis von 20.000 Kwacha bekommen (ca. 3 Euro). Insgesamt waren 44 Cooperatives da.
Cubb spielen. Mit meinem heißgeliebten SwissTool (unglaublich wie oft ich das hier gebrauchen kann) hab ich ein Cubb Spiel gebastelt. Zwei Stunden später standen 50 Kinder im Hof und haben gespielt und zugeschaut.
Seit kurzem ist unser Hund bei uns im Dorf. Er fühlt sich mittlerweile wohl – ebenso die meisten unserer Nachbarn. Sein Spitzname am Anfang war Inkalamo (Löwe), weil er mit seinen 6 Monaten schon alle anderen Kläffer im Dorf deutlich überragt. Probleme macht uns nur ihr Spieltrieb, wenn „Stain“ (so der echte Name), mal wieder den Hühnern der Nachbarn nachjagt.

Vielen Dank wenn ihr weiter für unser Sprachstudium und die Menschen in unserer Gemeinde betet. Wir haben hier sehr liebe Leute um uns und sind für diese Gebetserhörung sehr dankbar.

Samstag, 29. Mai 2010

Ein Kochhütte für Britta

Zunächst wurden die "Sparren festgebunden...... dann wurde am Weg zum Friedhof Gras geschnitten...

... dieses wurde festgebunden...

...und nun steht unsere Insaka. Was noch fehlt: Der Fußboden, die Mauer aussenherum und mehr Gras, damit das Dach auch wasserdicht ist.Das ist der Hammer: Frisch gebackenes Brot (von Britta mit Holzkohle) und eine Bixawurschd aus Deutschland! Auf den Feierabend.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Bei uns ist was los...

Heute nach der Kirche und Spaghetti Bolognese ging es wie so oft am Sonntagnachmittag auf den örtlichen Sportplatz. Acht Mannschaften waren angetreten. Es ging nicht darum ein Turnier zu gewinnen, sondern darum gut zu spielen. In Kasama wird von einem Unternehmer eine neue Fußballmannschaft aufgestellt. Er rekrutiert bei solchen Veranstaltungen Spieler für ein Probetraining.
Seit wir im Donnerstag im Dorf angekommen waren, war dies das Hauptgesprächsthema. Leider hat sich Misambo nicht so gut angestellt. Wir haben 3:1 verloren – und das obwohl sie vor dem Spiel die Bayern-Trikots ausgezogen haben und in ManU-Shirts angetreten sind…

Für uns ist das immer eine gute Möglichkeit mit vielen Leuten in Kontakt zu kommen. Auch der Headman (Bürgermeister) und seine Berater waren da. Er hat versucht seine Jungs auf eine besondere Art zu motivieren: „Wenn die das Spiel verlieren können sie sich danach auf das Spielfeld legen und bekommen eine Tracht Prügel.“ – Er hat dann aber doch Gnade walten lassen und die Spieler sind enttäuscht vom Feld geschlichen. Naja vielleicht beim nächsten Mal.

Tore werden hier richtig gefeiert. Die Männer bleiben stehen. Aber der Rest stürmt wie wild auf das Feld und feiert die Spieler.

Sehr erfreulich für Britta: unsere Kochhütte (Insaka) nimmt so langsam Formen an. Nächsten Samstag soll das Grasdach noch draufkommen und dann hat Britta wenigstens Schatten beim Kochen.

Freitag, 21. Mai 2010

Kirchenkonferenz

Letzte Woche war ich gemeinsam mit Jens Weißflog und einigen Pastoren aus Kasama und Umgebung bei der Kirchenkonferenz. Von Mittwoch bis Samstag wurde getagt, diskutiert und beschlossen. Als junger Missionar war meine Hauptaufgabe ruhig in der letzten Reihe zu sitzen und zu beobachten.

Manches war beeindruckend, anderes empfand ich als Deutscher als haarsträubend. Aber alles in allem war es eine super gute Zeit. Nicht nur mit den Kirchenmitgliedern auch das Wiedersehen mit den Missionarskollegen aus dem Kupfergürtel war sehr schön.

Schockiert war ich als ich mich am ersten Morgen freiwillig gemeldet habe um beim Frühstück vorbereiten zu helfen. Drei Scheiben Toast pro Person – davon 1,5 nur bestrichen (entweder Butter oder Erdnussbutter oder Marmelade). Mein kleines Glas Erdnussbutter sollte für 40 Personen reichen…

Das schönste an dem Trip in den Kupfergürtel (900 km und nein keine Deutsche Autobahn): Wir konnten unsere Kisten die im Container gekommen sind endlich in den Norden nehmen. Das war eine Freude als wir das alles ausgepackt haben. Aber das meiste bleibt vorläufig mal noch in den Kisten da wir im Dorf a. nicht so viel Platz haben und b. nicht so viel brauchen.

Bitte betet weiter für das Lernen der Sprache und die Gemeinschaft mit den Kirchenmitgliedern und den Menschen in unserer Nachbarschaft.


Jeder Tag begann mit einer Bibelarbeit und gemeinsamem Singen.

Die verantwortlichen in der ZBA: Topman Champalama und Edgar Chembo. Bitte betet für sie und ihre Arbeit.

Michael Pflaum - er ist auch in der Leitung der ZBA. Gleichzeitig ist er der Dienstälteste Pastor im Kirchenverband.

Na, an wen erinnert Euch Mr. Kapalaula? Er ist der Kassier der ZBA.

Montag, 10. Mai 2010

Ohne große Worte

Wir sind zurück von unserem ersten Abschnitt im Busch - hier mal ein paar Bilder:

Unser neues sehr ruhig gelegenes Zuhause. Was man auf dem Bild nicht sehen kann sind Strom- und Wasserleitungen - die gibt es in unserem Dorf nämlich nicht.
Der wichtigste Mann hier ist der König - Mfumu oder auch Chief genannt - als wir ihm unseren Ankunftsbesuch abstatten wollten war er gerade nicht da. Dafür hatten wie ein Treffen mit seinen Beratern.Jeden Samstag kommen die Kirchenbesucher und helfen uns auf unserem Grundstück. Einmal wurde zum Beispiel ein kleiner Garten angelegt.

Die Hütte zum Kochen (Insaka) ist leider noch nicht gebaut, deshalb muss Britta mit ihren "Kochlehrerinnen" noch unter freiem Himmel arbeiten.

Neben dem Überleben ist unsere Hauptaufgabe: Sprache lernen. Aber ich durfte auch schon mal predigen - in Englisch und Pastor Imfula (das bedeutet: Regen) hat mich dann übersetzt.

Samstag, 3. April 2010

Osterkonferenz

500-700 Menschen treffen sich über Ostern in der Kabushi Baptist Church – beziehungsweise auf der Wiese davor. Von Donnerstag Abend bis Sonntag Mittag gibt es hier ein volles Programm. Thema der Konferenz: „Worshiping God through giving“ (Gott Loben durch geben). Hauptfokus in der Verkündigung ist das Spenden von Geld – wie man mir sagte, war das auch schon im letzten Jahr das Thema. Die Kirchen sind arm und so versuchen sie ihre Mitglieder immer wieder daran zu erinnern, dass Gott segnet, wenn wir bereit sind, trotz unserem Mangel für die Arbeit im Reich Gottes zu spenden.

Gleichzeitig sind diese Konferenzen aber auch die Chance für die Kirchenchöre sich zu präsentieren (der Chor von Masala Baptist hat letzten Monat eine DVD herausgebracht!!!). Dabei ist vor allem die Jugend sehr in den Chören engagiert. Nebenher wird dann in Riesentöpfen – eigentlich schon eher Badewannen – Inshima (Maisbrei) zubereitet.

Wir waren dieses Mal einfach nur Zuschauer – wobei man als (fast) einziger Weiser dann doch ein klein wenig auffällt. Dieses Mal mussten übrigens die Männer im Freien schlafen und die Frauen konnten im Kirchengebäude nächtigen.

Das war dann auch unser letzter Event in Ndola. Am Mittwoch werden wir – so Gott will – nach Kasama umziehen. Wir sind sehr dankbar für all die guten Begegnungen, die wir in der Zeit hier haben konnten. Auch die Gemeinschaft im Missionarsteam hat uns gut getan und wir konnten auch hier viel lernen. Jetzt freuen wir uns aber darauf enger mit den Sambiern in Kontakt zu kommen. Bitte betet für einen guten Start im Dorf, dass wir uns gut einleben und mit den einfacheren Verhältnissen klar kommen. Außerdem warten wir nach wie vor noch auf unseren Container. Wir würden uns freuen wenn er bald und vollständig ankommen würde.

Bei bestem Wetter (30 Grad, leichte Brise) lässt es sich im Schatten gut aushalten.

Das kann man bei jeder sambischen Veranstaltung beobachten: Funktionäre (in diesem Fall auch Pastoren & Missionare) und Ehrengäste (meist ein Politiker) sitzen hinter dem Rednerpult in einem eigenen Zelt.

Donnerstag, 18. März 2010

Aufi auf n Berg

Endlich war es so weit. Meine erste Bergtour in Afrika stand auf dem Programm. Wir sind diese Woche in der Bibelschule Fiwale Hill und die liegt am Fuß eines wilden und fast unbezwingbaren Berges: Fiwale Hill.
Am Internationalen Frauentag, haben wir Männer uns abgeseilt. Johannes Schaber – er unterrichtet an der Bibelschule – und ich hatten uns einen erfahrenen Bergführer gesucht: Lazarus, Sohn des Bibelschuldirektors und 10-Klässler in der Örtlichen Gesamtschule. Unterwegs haben wir dann noch Ignatius getroffen, den Administrator der Bibelschule, der sich spontan bereiterklärt hat uns ebenfalls auf der Bergtour zu begleiten.
Zu viert sind wir dann querfeldein gewandert. Schlangen soll es hier ja keine geben… War super schön, wir hatten perfektes Wetter und konnten die Tour von Herzen genießen – endlich mal wieder Fels unter den Füßen!!!
OK es waren nur 100 Höhenmeter – aber die Fernsicht konnte es durchaus mit manchem Alpengiganten aufnehmen.

Freitag, 12. März 2010

Straßeneinsatz

Unser letzter Sonntag war sehr intensiv. Nach einem leckeren Frühstück im Kreis der Familie Brunner, waren wir pünktlich um 9.00 Uhr in der Ndola Baptist Church (NBC). In diesem Fall macht es sogar Sinn pünktlich zu sein, denn die fangen wirklich schon kurz nach neun mit dem Gottesdienst an.

Da der Pastor uns bei den Lobpreislieder die Texte übersetzen wollte, durften wir zu ihm in die erste Reihe nach vorne sitzen. Britta und ich lieben, die einheimischen Lieder und die Art und Weise wie sie gesunden werden. NBC hat sogar eine Soundanlage – die war allerdings so laut, dass es einen sehr stark ans TMT oder so erinnert hat (hab mich da schon immer gefragt, wie verrückt muss man sein um in die erste Reihe zu sitzen).

Nach einer intensiven Stunde Lobpreis folgte eine Stunde predigt. Es ging um die Spendenbereitschaft (nachzulesen in 2Kor 8,1-7). War sehr herausfordernd – nicht nur für reiche Europäer, sondern auch für die Einheimischen. Die haben hier nämlich oft Probleme ihr Budget zusammen zu bekommen – klingt irgendwie auch vertraut…

Am Nachmittag haben wir uns um 14 Uhr mit der Jugendarbeit getroffen. Wir sind in der Nachbarschaft der Kirche von Haus zu Haus gezogen und haben mit den Menschen – wenn möglich vorwiegend jungen Leuten über den Glauben gesprochen.

Ich hatte mich bereiterklärt ein Gruppe zu leiten – ohne jede Ahnung was wir machen sollten. Als ich meine zwei Mitevangelisten fragten, wie und was wir jetzt machen waren die sehr verwundert. Der erste meinte: „Ich bin hier auch zum ersten Mal mit dabei. Ich weis nicht. Ich dachte du würdest und das sagen.“
Mit der Bibel unter dem Arm durch die Straßen ziehen - eine erstaunlich positive Erfahrung...

War dann aber doch ein guter Mittag, obwohl mich alles sehr stark an die Zeugen Jehovas erinnert hat. Aber keiner mit dem wir gesprochen hatten war unfreundlich oder ablehnend. Einzelne Fußgänger haben behauptet in Eile zu sein – das war ihnen aber beim besten Willen nicht anzusehen – jede Oma hätte sie in ihrem Stechschritt überholen können…

Nach diesem Straßeneinsatz haben wir uns wieder getroffen und Erfahrungen ausgetauscht. Anschließend sind wir noch zum Abendgottesdienst in der NBC gegangen. Dort haben wir ein Lied vorgetragen und der Gemeinde berichtet was wir erlebt haben. Danach war ich aber nicht mehr fähig der 45-Minuten-Predigt über das Leben Davids zu folgen.

Das war ein voller aber sehr guter Tag. Wir hatten viele Möglichkeiten mit Mitgliedern der Gemeinde, aber vor allem mit den Teens zu reden.

Gebetsanliegen: Für Britta und mich ist es eine Herausforderung sich fast jede Woche auf neue Leute einzulassen und auf Personen zuzugehen. Wir freuen uns auf die Zeit im Dorf, wenn wir für längere Zeit mit den gleichen Personen zusammenkommen werden. Bitte betet für die Zeit jetzt und auch im Dorf, dass gute Beziehungen und Freundschaften entstehen – das ist hier in Sambia das A und O in der Missionsarbeit.

Montag, 1. März 2010

Auf in die Wildnis

Die klassischen afrikanischen Tiere laufen in Ndola nicht durch die Straßen. Wenn man die sehen will genügt es auch nicht einfach nur ein paar Meter von der Straße runter zu gehen. Wir haben uns dem Ausflug der Familie Brunner angeschlossen und das Nsobe Camp besucht. Leider war das Wetter an diesem Tag eher Jahreszeitgemäß: Verregnet. Trotzdem hatten wir eine gute Zeit und zum Abschluss gab es noch eine kleine Rundfahrt über das Gelände – immerhin Giraffen, Antilopen, noch so ein anders Tier mit Hörnern (nein kein Nashorn) haben wir gesehen.
Auf dem Dach des Autos hat man die beste Aussicht - dank Allrad sind wir auch sicher durch jede Schlammgrube gekommen.
Suchbild: Wer findet die Antilope...
Höhepunkt der Rundfahrt: Ein kleine Herde Giraffen. Hier zu sehen: der Mutigste. Ohne durch einen Zaun getrennt zu sein hat er sich bis auf 15-20 m genähert.

Freitag, 26. Februar 2010

Praktische Sprachschule

In Ndola geht es rund. Wir wohnen bei Katrin und Dietmar Brunner in einer kleinen Gästewohnung. Ziel ist es mehr praktische Sprachkenntnisse zu erwerben, die Arbeit von DTCC (Dawn Trust Community Care) und der ZBA (Zambian Baptist Association) besser kennen zu lernen.

Dazu gehen wir einfach auf den Markt oder in eine Siedlung. Hier passiert was in Deutschland wohl eher nicht der Fall wäre. Der Einzelhändler setzt sich hin und hört meinen gebrochenen Sätzen zu. Der Handwerker legt sein Werkzeug aus der Hand und unterhält sich mit mir – sehr langsam – auf Bemba.

Die Menschen freuen sich und nehmen sich Zeit um mir zu helfen. Selbst beim Arbeiten bei DTCC oder mit Dietmar kann ich immer wieder etwas lernen. Kurze Arbeitsanweisungen werden auf Bemba übersetzt oder Besonderheiten der sambischen Kultur erklärt.

Diese Woche sind / waren wir auch bei der Ndola Baptist Church. Dort sollten wir praktische Einblicke in die Arbeit einer Kirchengemeinde bekommen. Die Menschen nehmen sich Zeit für uns, reden mit uns und freuen sich an jedem Brocken Bemba den wir schon halbwegs über die Lippen bekommen. Das macht Mut für die Zeit im Dorf die bald beginnen wird.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Zurück auf die Schulbank.

Wir sind nun in Ndola angekommen. Heute hat unser Orientierungsprogramm vor Ort begonnen. Diese Woche besuchen wir TCCA (gesprochen Tika, ausgeschrieben: Theological College of Central Africa). Beim Rundgang über den Campus hat uns einiges an Liebenzeller Zeiten erinnert. Allerdings sind die Regeln für die Bibliothek doch ein wenig verschärfter: Manche Bücher können nur Stundenweise ausgeliehen werden!!!
Wir wurden sehr freundliche aufgenommen, der Dekan Mr. Simfukwe hat sich sogar Zeit genommen uns zu begrüßen und der Verwaltungsdirektor Mr. Stuebing (an seiner Zimmertür hängt eine Liste mit über 200 falschen Versuchen, seinen Namen zu schreiben!) hat uns ein paar Empfehlungen gegeben, welche Unterrichtseinheiten wir diese Woche besuchen könnten.
Anschließend waren wir dann noch für zwei Stunden in einer Psychologievorlesung. Es ging um Entwicklungsstufen von Kindern. Besonders spannend war der Punkt sexuelle Aufklärung und die einzelnen Ausführungen der Studenten wie man das eigentliche Thema umschiffen kann. Dass dies nicht ohne Folgen bleibt zeigt folgende Anekdote einer Studentin: Auf die Frage der Tochter, woher das kleine Geschwisterchen denn kommen würde, wollten die Eltern nicht so recht antworten. Sie sagten schließlich: Sie haben das Baby in einem Mülleimer gefunden und mit nach Hause genommen.
Einige Tage später konnte die Mutter das Kind nicht mehr finden. Als sie die Tochter fragte, ob sie wüsste wo das Baby ist, gab diese zur Antwort: Das Baby hat die ganze Zeit nur geschrieen und Ärger gemacht. Da habe ich es wieder in den Mülleimer zurück gebracht…
Also, liebe Eltern, immer schön bei der Wahrheit bleiben…

Das ist TCCA - die Wiese im Vordergrund ist der Fußballplatz.

Montag, 25. Januar 2010

Inauguration

Naja ganz so wild war es dann doch nicht – aber schön. Die neuen Sambia-Missionare wurden im Gottesdienst eingesegnet. Wir waren in der Lyansha Baptist Church. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden Simone und Matthijs Laan, mit Jorik und Ilse, sowie Sabine und Johannes Schaber, mit Mahela und Matteo und das Ehepaar Hertler für ihren Dienst in Zambia willkommen geheißen.

Mir unterlief dabei ein kleiner Fehler, als wir uns zum Segen vor der Gemeinde niederknieten, habe ich eine unglückliche Stellung eingenommen, konnte die aber nicht mehr korrigieren, da der Leiter des Kirchenverbandes seine Hand bereits auf mein Haupt gelegt hatte. Bereits während seinem Gebet begann meine gesamte Oberschenkelmuskulatur zu zittern. Auch nach seinem langen Gebet nahm er die Hände nicht von meinem Kopf, sondern hielt Britta und mich fest, bis auch für die beiden anderen Ehepaare gebetet worden war. Erschöpft und erleichtert stand ich nach dem Segen auf und war froh, dass meine Beine das Ganze ohne weiteres mitmachten.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein Festmahl, das sich sehen lassen konnte. Dabei hat sich James, der Leiter der Sonntagschularbeit, besonders um mich angenommen. Er hat mir immer wieder Sätze auf Bemba ins Ohr gesagt und ich sollte damit dann zu einzelnen Leuten gehen und sie entsprechend anreden. Alle haben fröhlich gelacht und aber mein Lehrer war trotzdem stolz auf mich und hat mich weiter ermutigt – so macht Sprache lernen Spaß.

Montag, 11. Januar 2010

Im Dunkeln

Die Nacht ist in Sambia ziemlich regelmäßig. Von ca 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends ist es hell (plus minus eine halbe Stunde). Seit die Regenzeit begonnen hat, haben wir aber auch noch eine andere fast regelmäßige Dunkelheit. Wenn wir dieses Naturphänomen am Himmel beobachten können:

Dann heißt das im Normalfall, dass die Nacht noch etwas dunkler wird als sonst. Die ganze Elektrizität in der Luft scheint sich mit denen in den Leitungen nicht so recht zu vertragen.

Man muss sich dann aber trotzdem nicht gleich im Bett verkriechen. Kerzen oder wenn es weniger romantisch sein soll LED-Lampen sind dann geeignete Ersatzlichtquellen. Und damit kann man auch schöne Abende verbringen:

Ganz klassisch mit lesen bei Kerzenlicht...
Oder mit LED-"Kunst" dank Langzeitbelichtung mit der Kamera.
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