Freitag, 14. Dezember 2012

Eine Woche im Auto

Montag: Für den Transport eines Übersee-Containers (meine neue Werkstatt und Rumpelkammer) haben Jens Weißflog und ich alles organisiert. Leider fehlt am Ende ein Tieflader, der eine Raupe zum Aufladen des Containers an die richtige Adresse bringen kann.

Dienstag: Ich fahre trotzdem die 200 km nach Kasama, wo der Container steht. Pastor Kasanda wartet noch immer auf seine restlichen Habseligkeiten, die damals mit dem Hänger in Nabwalya bleiben mussten. Er freut sich, dass ich ihm endlich seine Sachen bringe und ich Lade einiges Zeug aus dem Container ins Auto, damit es beim Transport auf dem LKW nicht zu Schaden kommt.

Mittwoch: Der Rektor von Chobela kann uns das leerstehende Haus nicht geben, da eventuell im Januar noch ein neuer Lehrer kommt. Pastor Chabu und ich fahren also nach Kaluba um dort nach einem Haus für Pastor Kasabila zu suchen. Als wir dort bei einem Gemeindemitglied ankommen erfahren wir, dass seine Mutter (genauer gesagt auf Deutsch: ältere Schwester der Mutter) und seine Tochter in den letzten Tagen gestorben waren. Er selber wollte in der Nacht zuvor Selbstmord begehen. Wir kamen also genau zur richtigen Zeit. Das Haus war auf einmal Nebensache, aber mittlerweile sieht es gar nicht so schlecht damit aus. Bitte betet weiter dafür.

Donnerstag: Heute ging es nach Chobela. Die Frauen der neuen Gemeinde hatten die Frauen aus der Stadt eingeladen um ihnen dabei zu helfen eine Frauengruppe zu starten. Klarer Fall von mangelhafter Absprache: Dort hatte man uns um 8 Uhr erwartet als wir um 12 Uhr ankamen, waren alle Frauen bereits wieder auf ihren Feldern verschwunden. Botschafter wurden losgeschickt um die Frauen zurück zu holen.
Die nächste Überraschung: Man hatte erwartet, dass wir das ganze Wochenende da sein würden - wir waren von einem Nachmittag ausgegangen... Wir wollten um 15 Uhr aufbrechen, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit (so gegen 18 Uhr) wieder zu Hause ankommen würden. Allerdings haben Sie um diese Uhrzeit erst angefangen das Essen zu kochen. Kurz nach 17 Uhr sind wir schließlich losgefahren. Britta, Noah und ich waren dann irgendwann nach 19 Uhr zu Hause - noch war nichts gepackt für unsere Fahrt in den Kupfergürtel am nächsten Tag - und die Wohnung war auch noch nicht aufgeräumt. Und Britta hatte extreme Kopfschmerzen.

Freitag: Heute ging es in den Kupfergürtel. Unterwegs bekamen wir Anrufe von drei Kollegen aus Ndola, dass wir nicht in die Innenstadt fahren sollten, dort sei es zu Ausschreitungen gekommen...
Also ging es ziemlich direkt zu unseren Kollegen. Ohne die üblichen Annehmlichkeiten (Eis oder Pizza) die wir beim Ankunft im Kupfergürtel normalerweise genießen. Dafür wurden wir von Margit Schwemmle und später auch von Familie Laan entschädigt (Ich sag nur: selbstgemachte Bredla).

Heute treffen sich die Missionare, die einen Schwerpunkt  in der Theologischen Arbeit haben, um über die Zukunft unserer Arbeit in Sambia zu beraten. Im Januar werden sich dann Vertreter aller Bereiche (Theologische Arbeit, Soziale Arbeit und Amano Schule) treffen um die Gesamtstrategie für Sambia weiter auszuarbeiten.
Bitte betet (gerne auch im Nachhinein) für gute Planungen und Besprechungen.
Wir freuen uns schon riesig auf den Urlaub mit meinen Eltern, die am Montag in Lusaka ankommen werden.

OK nächstes Mal wieder kürzer und mit mehr Bildern...

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ein Haus für einen Pastor

Pastor Kasabila hat letzte Woche in "unserer" Bibelschule Fiwale Hill seinen Abschluss gefeiert. Es ist geplant, dass er in Nabwalya als Nachfolger von Pastor Kasanda arbeiten wird (siehe Vorletzter Artikel). Allerdings hat die Kirchenverbandsleitung beschlossen, dass er erst nach der Regenzeit dort anfangen soll. Aber was tun bis dahin?
Nun kommen wir von Mpika ins Spiel. Wir sind recht nahe an Nabwalya dran und wir haben eine neu gegründete Gemeinde in Chobela, die ein wenig Starthilfe gut vertragen könnte.
Jetzt müssen wir nur noch ein Haus finden in das Pastor Kasabila mit Frau und fünf Kindern einziehen kann. Gar nicht so einfach im afrikanischen Busch. Aber es gäbe ein paar leerstehende Lehrerhäuser in Chobela. Bisher konnten wir allerdings den Rektor der Schule noch nicht erreichen. Er hat Ferien und ist wohl gerade auf seiner Farm und dort gibt es kein Mobilfunknetzwerk.
Bitte betet doch, dass möglichst bald ein Haus für Pastor Kasabila gefunden wird und er die Zwischenzeit in Chobela gut nutzen kann. Er und seine Frau wären sehr gerne schon vor der Regenzeit nach Nabwalya gezogen. Aber die Leitung wollte ihn nicht für fünf Monate alleine in der abgeschnittenen Region sitzen lassen.  Wir hoffen, dass Pastor Kasabila Gottes Führen auch in dieser Situation sehen kann.

Freitag, 30. November 2012

Männer unter sich

Eine letzte Konferenz hatten wir noch für dieses Jahr. Kurz aber gut haben wir uns in Kaluba getroffen. Es gab Einheiten zum Thema Ehe und Familie. War sehr gut und sehr herausfordernd. Nicht nur für die Zuhörer, sondern auch zum Vorbereiten.
Das schöne an Kaluba ist: Es gibt kein Handynetzwerk, das heißt keine hatte einen Grund während der Einheiten das Gebäude zu verlassen um ein wichtiges Gespräch zu führen - extrem entspannt! Alle waren aufmerksam dabei und auch das Essen war hervorragend. Spannend wird es nun, wenn es an die praktische Umsetzung geht. Aber es wäre eine riesige Chance für die Familien wenn die Männer sich von den Worten der Bibel herausfordern lassen würden und dem Vorbild Jesu nachfolgen würden - auch meine Frau würde sich darüber mit Sicherheit freuen.

Dienstag, 13. November 2012

Ein abenteuerlicher Umzug

Pastor Kasanda hat die vergangenen Jahr gemeinsam mit Ehepaar Meier in Nabwalya gearbeitet. Offiziell hat er dieses Jahr im Juli seinen Ruhestand angetreten. Er blieb aber noch ein paar Monate länger in Nabwalya und wird auch in Zukunft nicht nur im Schatten eines Mangobaumes sitzen und die gute Luft genießen. Pastor Kasanda zieht nach Kasama - genauer nach Misambo, das Dorf in dem wir auch schon für ein Jahr gelebt haben.
Um ihm beim Umzug behilflich zu sein, haben sich Jens Weißflog und ich letzte Woche jeweils mit einem Toyota Landcruiser und einem Anhänger auf den Weg gemacht. Von Mpika nach Nabwayla sind es 150 km mit dem Auto und bei guten Bedingungen zirka 5 - 6 Stunden Fahrtzeit - ich weis manch einer sagt nun: "Das schaff ich auch mit dem Fahrrad!" Aber da ist das mit dem Gepäck ein wenig schwierig...
Leider hat es in Nabwalya an dem Abend als wir ankamen ein wenig geregnet - was die "Straßen"-Verhältnisse deutlich verschlechtert hat. Prompt bin ich dann auch am nächsten Tag bei der Fahrt im ersten größeren Matschloch stecken geblieben - aber nach 20 Minuten Arbeit war ich wieder flott. Das nächste Problem ließ nur zwei Kilometer auf sich warten. Meine Temperaturanzeige war im roten Bereich. Das heißt sofort Motor abstellen und warten. Wir fanden ein kleines Loch im Kühler - vor Jahren war mal der Ventilator abgegangen und hatte Schäden im Kühler hinterlassen, die nun wieder aufgebrochen sind. Jetzt wie flickt man einen Kühler mitten im afrikanischen Busch? Der Herr hat uns ein kleines Wunder geschenkt: Ein Kirchenmitglied aus Nabwalya hatte eine Metallkomponentenpaste (oder so änlich) - zwei Tuben, Inhalt vermischen, aufstreichen, DICHT! Nach zirka 2.5 Stunden konnte es also weitergehen und diesmal ziemlich lange ohne Probleme. Das einzige was mich störte waren die "komischen Geräusche" jedes Mal wenn ich wieder aus einem der trockenen Flußbetten herausfahren musste. Beim ersten Mal kontrollieren viel mir noch nichts auf. Aber als wir an einem Wildhüter Kontrollposten anhalten mussten bin ich nochmal ums Auto gelaufen und habe festgestellt, dass die hintere Stoßstange nach unten verbogen war.
Der Hänger hat jedes Mal wenn er von hinten gegen das Auto stieß einen Schlag auf die Stoßstange abgegeben - besonders wenn der Winkel sehr günstig war: der Hänger kommt von oben ins Bachbett hinunter und das Auto steht schon wieder schräg am Hang um aus dem Bachbett herauszukommen.
Die Stoßstange war schon an mehreren Stellen gerissen. Also mussten wir den Hänger stehen lassen. Aber auch hier hat Gott uns wieder versorgt: Die Wildhüter haben uns eine abschließbare Unterstellmöglichkeit angeboten. Wir können die Sachen und den Hänger irgendwann in den nächsten Wochen abholen.
Wir waren riesig froh als wir heil in Mpika angekommen waren. Am nächsten Tag ging es dann weiter  nach Kasama. Dort haben wir Familie Kasanda in Misambo abgeliefert. Da "unser" Haus etwas vergrößert werden soll, diese Arbeiten aber noch nicht einmal begonnen wurden, muss die Familie vorläufig in einem anderen Haus wohnen. Bitte betet für Pastor Kasanda, für einen guten Start in der neuen Arbeit und für seinen Nachfolger in Nabwalya - Pastor Kasabila - der im Dezember seine Bibelschulausbildung abschließen wird und dann nach Nabwalya ziehen wird.

Freitag, 26. Oktober 2012

Treffen mit Missionarskollegen

An einem meiner Zähne war eine Ecke abgebrochen (unter einer Krone). Da kam das Treffen mit den anderen Missionaren im Kupfergürtel gerade recht. Auf dem Weg dorthin kommen wir nämlich bei einem guten Zahnarzt vorbei (in Kitwe, 600 km von Mpika). So weit bin ich noch nie in meinem Leben zum Zahnarzt gefahren. Aber es hat sich gelohnt. Er konnte gleich noch ein anderes Loch stopfen und hat dann auch noch die Beißerchen von Britta unter die Lupe genommen.

Anschließend haben wir eine gute Zeit mit unseren Kollegen/Freunden in Musenga verbracht. Bibelarbeiten, Sport, gute Gespräche - und ein nachmittag am Pool.

Zum Abschluss wurde auch noch unser Auto einer kleinen Inspektion unterzogen und läuft nun wieder einwandfrei - der Dieselfilter war etwas zu verdreckt und das Öl nach 10.000 Kilometern auch nicht mehr das Beste.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

So jetzt machen wir mal Pause

Bauen funktioniert in Sambia ein wenig anders. Wir fangen einfach mal an und so lange das Geld da ist machen wir auch weiter. Nun sind wir mit den Mauern unserer Kirche fertig. Als nächstes benötigen wir Holz für die Dachkonstruktion und Wellblech - dafür wiederum benötigen wir Geld. Bis wir das haben gibt es eine kleine oder auch längere Pause. Eine "Nachbargemeinde" in Chinsali ist nun schon seit zwei Jahren nicht wirklich weiter gekommen, sie sammeln Wellblech um Wellblech und hoffen eines Tages weiterbauen zu können.
Bei uns wird es hoffentlich schneller gehen. Nächstes Jahr im August soll die Bezirksjugendkonferenz in dieser Kirche stattfinden. Wenigstens das Dach, Fenster & Türen und Toiletten sollten bis dahin fertig sein. Von Bodenplatte, Strom, verputzen Wänden, usw. wollen wir mal noch gar nicht reden. Alles zu seiner Zeit.

Vor zirka einem Jahr:
 
Fast fertig mit den Mauern:
Auf beiden Bildern mit dabei: Pastor Chabu! Wir waren morgens gemeinsam immer die ersten auf der Baustelle. Er ist der Maurer, ich der Zement-Mischer.
 
Aber zwischendurch haben wir natürlich auch nicht die andere Arbeit vergessen. Hier waren Pastor Chabu und ich gemeinsam unterwegs nach Chobela - dieses mal haben wir die Abkürzung genommen, die aber leider nur mit dem Fahrrad funktioniert:
 
 
Mit dem Auto muss man einen 30 km Umweg fahren. Aber es gehen schon Gerüchte um, dass es irgend wann auch mal eine Brücke über diesen Fluss geben soll... Wir werden sehen!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Pastor Chiluba in Isoka

Am (vorletzten) Wochenende war ich in Isoka. Samstags hatten wir ein Bezirstreffen, der verantwortlichen Leiter. Es war ein sehr gutes Meeting. Wir sind ein sehr junger Bezirk - erst letztes Jahr durch Restrukturierung entstanden und es war erst unser zweites Treffen.
Aber ich habe mich sehr darüber gefreut wie sich alle eingebracht haben und wir gute Entscheidungen in großer Einheit treffen konnten.
Auch finanziell sind die meisten einem Teil ihrer Verpflichtungen nachgekommen. Somit kann unser Bezirksleiter nun auch an den Kirchenverbandstagungen teilnehmen. Dadurch sind wir dann auch in das große ganze mit eingebunden und bekommen mit was auf Landesebene läuft.

Wir sind dann noch für eine Nacht in Isoka geblieben um am nächsten Tag beim Einsetzungsgottesdienst des "neuen" Pastors mit dabei zu sein. Pastor Chiluba ist schon seit Juni in Isoka, aber es gab eben noch keine offizielle Einsetzung. Es war ein schöner Gottesdienst und ich hoffe es war ermutigend für den Pastor, dass seine Kollegen aus dem Bezirk da waren - und natürlich auch mit Geschenken gekommen waren.

Die Gemeinde in Isoka hat in diesem Jahr eine Spaltung hinter sich. Ein Großteil der Kirchenmitglieder sind zu einem anderen Baptisten-Verband übergetreten. Die große Herausforderung für Pastor Chiluba ist es nun eine neue Leiterschaft heranzuziehen und sich vor allem um die Jugend zu kümmern.
Wir haben versucht in bei dieser Aufgabe zu unterstützen indem wir in unseren Geschenkkorb neben Schulungsbüchern auch einen Fußball eingepackt haben.

Bitte betet für Pastor Chiluba und seine Frau, dass Gott sie segnet und sie der Gemeinde ein gutes Vorbild in Nächstenliebe, Hingabe und Vertrauen auf Gott sein können.

Dienstag, 25. September 2012

Die erste Malaria

hat Noah hiermit überstanden. War richtig tapfer der Kleine und wir sind riesig froh, dass er jetzt wieder für mehr Action sorgt. Vielen Dank für alle Gebete.


Damit es nicht langweilig wird, war Britta gleichzeitig noch bei einer Frauenkonferenz. Das Thema war "Einheit" (Unity). Diese lässt sich äußerlich mit einer Uniform leicht herstellen, aber für echte Einheit braucht es mehr als die gleiche Kleidung. Bitte betet, dass die Frauen umsetzen und anwenden können was sie in diesen Tagen gelernt haben.


Donnerstag, 20. September 2012

Selbstjustiz - leider ohne Foto

Vor kurzem hat sich folgendes Zugetragen:
Ein Besucher wollte unser Haus verlassen. Wie hier üblich hab ich ihn begleitet. Allerdings haben wir sehr schnell gemerkt, dass irgend etwas nicht stimmt. Jede Menge Menschen waren auf der Straße und ein riesiges Geschrei. 
Sie hatten einen Dieb erwischt und der wurde nun gejagt. Auf seiner Flucht hat er versucht sich in ein Haus zu retten. Wir haben nicht  mitbekommen wie das ganze ausgegangen ist, aber grundsätzlich kann man sagen: Wer von der Polizei erwischt wird ist besser dran. 
Naja vielleicht schreckt es ja den ein oder anderen ab, der schon sein "Ding" für die nächste Zeit geplant hatte. 
Wir hingegen fühlen uns ziemlich sicher. Zum einen haben sich unsere beiden Hunde mittlerweile einen gewissen Ruf erarbeitet (wir sind gerade dabei unseren Zaun zu verstärken um die Passanten zu schützen...), zum anderen haben wir eine höhere Schutzmacht, die niemals schläft und auch nicht streunen geht.

Gebetsanliegen: 
Noah hatte zuerst Durchfall und musste sich übergeben. Dann kam Fieber hinzu, das immer wieder hoch und runter ging. Am Donnerstag wurde er dann positiv auf Malaria getestet. Er bekommt nun Medizin und wir hoffen, dass er bald wieder gesund ist.
Britta ist Freitag und Samstag bei unserer Frauenkonferenz als Rednerin eingeteilt. Ich werde am Sonntag im Abschlußgottesdienst predigen dürfen. Die weiteren Einheiten werden von Pastor Chabu gehalten. 

Mittwoch, 12. September 2012

Pastoren, Kollegen und Geschwister

Im August haben wir viel Zeit auf der Straße verbracht. Zunächst war HaPe in Musenga (ca. 650 km)  bei der Pastoren-Freizeit unseres Kirchenverbandes. Ich wurde mit zwei chinesischen Amerikanern in ein Zimmer gesteckt - und das während Olympia... Sie waren gemeinsam mit Bill Shuit zur Freizeit gekommen. Bill ist Leiter der LM USA. Es ist unglaublich wie schnell man sich mit fremden Menschen verstehen kann, wenn man zur gleichen Familie gehört.
Für chinesische Christen gibt es eine riesige Chance zur Arbeit unter ihren Landsleuten hier in Mpika. Bitte betet, dass Gott Türen öffnet und geeignete Missionare gefunden werden.
Die beiden waren ein unglaubliches Zeugnis. Als ich mit ihnen einkaufen war haben die Sambier gesagt: Das sind keine Chinesen, die verhalten sich nicht wie Chinesen. Chinesen haben in Sambia bei der Bevölkerung keinen guten Ruf - die beiden haben das in ihren Begegnungen innerhalb von fünf Minuten wiederlegt!


Nach dieser Pastoren-Freizeit haben wir uns als Missionarsteam in der Nähe von Lusaka getroffen (ca. 400 km) und ein paar Tage miteinander verbracht. Das tut unglaublich gut. Für uns sind diese Zeiten besonders wertvoll, da wir in Mpika doch sehr abgeschieden leben  und uns der Austausch mit anderen fehlt. Mein persönliches Highlight war ein 800 gr. Rump-Steak, frisch von der Metzgerei auf den Grill. Zwischenzeitlich war auch Ramona - Brittas Schwester - in Sambia angekommen.

Dann ging es zurück nach Mpika (ca. 600 km) für die Jugendkonfernz. Drei Tage im Busch, warmes Wasser und ein trockenes Brötchen als Frühstück. Aber jede Menge Spaß und gute Gemeinschaft. Ich durfte zwei Bibelarbeiten über Jona halten - ihr glaubt nicht wie oft ich Noah gesagt hab. Gottes Liebe für Menschen die verloren sind hat mich neu begeistert. Selbst für die, die wir als hoffnungslose Fälle abgeschrieben haben. Aber die größte Aufmerksamkeit war dann doch beim Referat über Sexualität und Partnerschaft. Pastor Chabu hat es so schön gesagt: "You hit the nail (Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen)."


Aber für Ausruhen war keine Zeit. Schließlich war nun Urlaub dran. Mit kurzem Zwischenstopp in Lusaka - meinen Bruder Andi und Birgit & Billy abholen - ging es nach Livingston (ca. 1.150 km). Wir hatten eine super geniale Zeit in einer herrlichen Lodge die bestens für Camper ausgerüstet ist. Wir konnten viele Tiere sehen und einfach eine entspannte Zeit mit unseren Besuchern verbringen.


Was man auf dem Bild nicht sieht sind die drei Game-Ranger mit ihren AK 47 Sturmgewehren. "We are professionaly trained. We know what we are doing. You are safe."

Aber dann ging es auch schon wieder zurück nach Mpika (ca. 1.150 km). Schließlich sollten unsere Besucher auch noch sehen wie und wo wir leben. Viel zu schnell mussten sie uns dann leider schon wieder verlassen. Diesmal haben wir sie allerdings nur in einen sambischen Reisebus gesetzt - über diese Erfahrung müsst ihr die vier dann selber befragen. Aber immerhin, drei von vier wurden für ihr "Leiden" mit einem Upgrade auf Business-Class beim Flug nach Dubei belohnt.

Noah hat die ganzen Reisestrapazen ganz gut überstanden. Ist jetzt aber doch noch krank geworden (Durfall und Erbrechen). Er ist auf dem Weg der Besserung. Bitte betet, dass er bald wieder "ganz der Alte wird".

Mittwoch, 25. Juli 2012

Erste Taufen in Chobela

Vergangene Woche waren zwei Gemeindeleiter aus Mpika noch einmal für ein paar Tage in Chobela. Sie haben vor allem Zeit mit den neuen Leitern der Gemeinde verbracht und vier Gemeindeglieder auf ihre Taufe vorbereitet.
Am Sonntag kamen dann Pastor Chabu, der Kirchenchor aus Mpika und ich ebenfalls nach Chobela. Wir hatten einen schönen Gottesdienst - der aber zu früh angefangen hat. Alles vor 11 Uhr ist in Chobela eine recht einsame Veranstaltung. Im Anschluss an den Gottesdienst haben wir dann die Taufen durchgeführt.


Bitte betet für die Gemeinde und vor allem für die Leiter, dass sie gut zusammenarbeiten können. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, ist einer der Leiter mit zwei Frauen verheiratet (das ist hier durchaus nicht unüblich). Er wurde nun von Pastor Chabu herausgefordert einen Weg zu finden.
Voraussichtlich wird er sich von einer Frau scheiden lassen - aber nach wie vor für ihren Unterhalt und für die Kinder verantwortlich sein. Bitte betet, dass Gott der Familie zeigt wie es weitergehen kann. Betet besonders für die beiden Frauen.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Hunger nach DEM Wort...

Eigentlich wollte ich ja nur noch ein paar Schnäppchen aus dem christlichen "Resource Center" in Kasama abstauben. Aber dann war der "Mann mit dem Schlüssel" gerade leider nicht da und so wurde ich in ein kleines Büro gebracht in dem zwei Männer und eine Frau fleißig dabei waren die Bibel in Bemba zu übersetzen.
Es gibt zwar bereits eine Bibel in Chibemba, aber die Sprache ist ziemlich veraltet und nur wenige können sie noch wirklich verstehen - und ich mein wer geht schon mit der "Luther 1912" zur Evangelisation, bzw. zum Arbeitskollegen, Klassenkameraden, usw.
Seit wir in Sambia angekommen sind wurde uns immer wieder gesagt: "Zum Jahresende ist die Bibel fertig." Das hat nun schon drei Mal nicht geklappt und so entwickelt man mit der Zeit eine gewisse Skepsis, ob die Gerüchte dieses Mal stimmen. Es sieht nun tatsächlich ziemlich gut aus wurde mir gesagt. Zum Beweis wurden mir ein paar gedruckte Exemplare von Genesis geschenkt.
Auf dem Heimweg von Kasama musste ich dann denken: Vielleicht wäre es besser statt mit Skepsis und Spott mit Gebet zu reagieren. Deshalb die Einladung: Bitte betet mit, dass die Finanzen nicht ausgehen, die Mitarbeiter gesund bleiben, die Druckermaschienen funktionieren - kurz, dass wir möglichst bald die neuen Bibeln in unseren Händen halten können.
Zur Zeit gibt es noch nicht einmal die "alte" (evangelikale) Bemba-Übersetzung. Ich werde immer wieder nach Bibeln in Bemba gefragt (wohl gemerkt zum Kauf, nicht als Geschenk) und muss dann jedes Mal auf später vertrösten. Die "alte" Bibel wurde in einer neuen Auflage gedruckt - in China. Bitte betet, dass auch diese Möglichst bald im Land ankommt und der Hunger gestillt werden kann.

Dienstag, 10. Juli 2012

Eine neue Gemeinde

Und schon ist die Woche wieder vorbei. Letzten Montag sind wir mit zwei Autoladungen (insgesamt 25 Personen) und einem Anhänger die 80 km nach Chobela gefahren. Dort haben wir in für eine Woche unser Lager aufgeschlagen.
Vormittags sind wir im Dorf von Haus zu Haus gezogen und haben den Menschen das Evangelium verkündigt und sie zu einem Leben mit Jesus eingeladen. Das Überraschende: Alle - die noch keine Christen waren - haben Jesus angenommen.



Bei den nachmittäglichen Bibelstunden waren dann schon nicht mehr ganz so viele da, aber doch einige, die sich ernsthaft interessiert haben.

Das war dann das Ergebnis am Sonntag: Die Leute, die beim ersten Gottesdienst der Chobela Baptist Church (aus Chobela) mit dabei waren:


Hier sieht man wie Pastor Chabu, der Gemeinde vier Männer vorstellt, die vorläufig die Gemeinde leiten werden. Die Herausforderung ist jetzt für uns in Mpika, die Gemeinde weiter zu unterstützen, denn noch ist nichts vorbei, es hat gerade erst angefangen... Vielen Dank, wenn Du für die neue Gemeinde in Chobela betest, ganz besonders für die vier Männer. Es wäre schön wenn es weiter möglich wäre, dass wir uns in dem Klassenzimmer für die Gottesdienste treffen könnten.

Sonntag, 24. Juni 2012

Betet für Mpika

Im letzten Eintrag hatte ich geschrieben, dass wir planen in Chobela einen neuen Außenposten zu beginnen, nun fangen die Probleme an.
Gestern hatten wir Mitgliederversammlung in unserer Hauptgemeinde in Mpika. Dabei wurde eine Gemeindesatzung verabschiedet. Anschließend wollten wir Herrn Chishimba als Ältesten wählen - laut Satzung ist dafür eine 3/4 Mehrheit notwendig. Von den 25 anwesenden Mitgliedern haben aber nur 17 mit "Ja" gestimmt - 19 wären notwendig gewesen. Bitte betet für Herrn Chishimba, dass er dieses Ergebnis verkraften kann uns sich nicht aus der Gemeinde zurückzieht. Gerade auch für den Einsatz ist eine wichtige Stütze.
Am Tag zuvor, beim Treffen mit dem Leitungskreis, hatte ich noch gefragt ob es bei der Wahl Probleme geben könnte oder ob es eng werden könnte und mir war versichert worden, dass es keine Probleme geben sollte... Bitte betet um Einheit und gute Gemeinschaft besonders jetzt wo wir uns auf diesen Evangelisationseinsatz vorbereiten. 
Nächsten Samstag Vormittag bin ich außerdem noch als Gastredner (klingt gut - oder ;-) )bei der Jugendkonferenz einer anderen Kirche (Brüdergemeinde) hier in Mpika eingeladen. Bitte betet für eine gute Vorbereitung und offene Ohren und Herzen.

Samstag, 16. Juni 2012

Chobela

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ein Missionsteam (5 Amis und 5 Sambier) war spontan für einen Einsatz in Nabwalya angekündigt worden. Sie wollten für eine Woche kommen, eine neue Gemeinde gründen und sie dann in die Arbeit unserer Partnerkirche übergeben.
Aus mehreren Gründen ist dieser Einsatz nun nicht möglich. Da aber bereits eine sehr gute Schulung für die Mitarbeiter vor Ort stattgefunden hat wollten wir den Einsatz nicht einfach absagen.
Nabwalya ist mit dem Auto 150 km von Mpika entfernt. Nicht ganz so weit ist es nach Chobela. Dort wollten wir von unserer Kirche aus dieses Jahr ohnehin einen Einsatz machen. Nun können wir unsere Kräfte mit dem Einsatzteam kombinieren und werden in der ersten Juli Woche dort gemeinsam mit dem Evangelium in der Hand (in Form eines besonderen Würfels) von Haus zu Haus ziehen. Das ist in Sambia nicht ganz so problematisch wie in Deutschland. Im Gegenteil die Menschen freuen sich über Besuch und nehmen sich Zeit.
Wir haben auch schon ein "Haus des Friedens" in Chobela. Ein Kirchenmitglied aus einer unserer Gemeinden ist in dieses Dorf gezogen. Er wird unsere erste Anlaufstelle sein.
Bitte betet für
- diesen Einsatz, dass Gott Türen und Menschenherzen öffnet.
- ein gutes Miteinander im Team - wir kennen die Teilnehmer des Missionsteams noch nicht.
- die Lösung von logistischen Problemen (befahrbare Straße, Schlaf- und Waschmöglichkeiten, Essen, usw.)

Für alle die sich fragen wie es Noah geht: Er übt fleißig Laufen und kann sich mittlerweile selbständig an Tischen usw. aufrichten (den Fernseher haben wir schon mal in Sicherheit gebracht). Er ist auf jeden Fall ein echter Überflieger:

Sonntag, 3. Juni 2012

Jeden Sonntag aufs Neue

Heute war ich mal wieder in Ngalande zum Predigen. Unangekündigt einfach so zum Spaß. Das ist genial hier in Sambia die Menschen sind spontan und flexibel und für eine "Ermutigung" mehr ist immer Platz. Wir hatten eine super Zeit miteinander, auch wenn die Verständigung nicht immer ganz reibungslos war, da ich heute keinen Übersetzer mitgenommen hatte.
Der Gemeindeälteste hat sich dann nach dem Gottesdienst auch "beschwert", dass ich mich nicht angekündigt hatte. Es wäre ihnen sehr unangenehm mich jetzt ohne Mittagessen wieder nach Hause gehen lassen zu müssen. Dafür darf ein armes unschuldiges Hühnchen jetzt noch ein paar Tage länger leben...

Zurück in Mpika habe ich mit Geofrey getroffen um mit ihm und seiner Frau die vergangenen Einheiten ihres Bibelkurses nachzuarbeiten.

UND DANN!!!
Mein wöchentliches Highlight. Männertreff im Hause Hertler. Heute waren mal wieder "richtig viele" da (8 Männer und ich war der Zweitjüngste). Unser Thema war: Zufrienden sein mit dem was man hat (1. Timotheus 6.6-10).
Und jetzt der Dialog der Woche so ungefähr der Spur nach frei übersetzt:
Chewe grinst Musonda an (die beiden Ältesten in unserer Runde) und sagt: Wenn du ein paar Millionen hättest Du würdest doch deine Frau verlassen, dir so ein junges Mädel schnappen, einen Autoführerschein machen und wahrscheinlich noch nichteinmal mehr in die Kirche kommen.
Alle biegen sich schon vor lachen. Da sagt Musonda: Das hat meine Frau auch schon gesagt...

Schallendes Gelächter. Aber irgendwie spannend solch einen Bibeltext gemeinsam mit Menschen zu lesen von denen die Hälfte im Monat nicht mehr als 50 Euro pro Nase in der Familie zur Verfügung hat. Wir (damit meine  ich uns als Deutsche oder Europäer) sind schon unglaublich reich - Armutsstatistik hin oder her. Aber sind wir auch zufrieden mit dem was wir haben? Paulus gibt uns hier den Schlüssel zu einem glücklicheren Leben: Sei zufrieden mit dem was Gott dir gegeben hat!

PS. Noch ein Gebetsanliegen: Noah und Britta leiden gerade an einer Erkältung, vor allem bei Noah zieht es sich jetzt schon ne ganze Zeit lang hin. Am Dienstag und Mittwoch kommt ein Filmteam zu uns um über unsere Arbeit zu berichten. Wir sind mal gespannt was da passieren wird...

Montag, 21. Mai 2012

Besuch von Oma

Viel zu schnell ist die Zeit vergangen. Die letzten drei Wochen war Oma Linda da - und wir hatten jede Menge Spaß miteinander. Wir haben gemeinsam gespielt, ich wurde im Korb umhergetragen wir haben in Büchern gelesen und Ausflüge unternommen.



Dabei haben wir auch diese Katze gesehen. Die musste ganz schön schlucken:


und auch die Katze musste schlucken - zum Glück war da ein Zaun dazwischen, wer weis ob die wirklich satt war nach dem kleinen Hühnchen.

Donnerstag, 19. April 2012

Ernte

Heute haben wir Steine geerntet. Diese werden mit den Hammer zu Schotter verarbeitet und dann beim Bau der Kirche verwendet - und schon haben wir wieder 20 Euro gespart.


Montag, 26. März 2012

Geburtstagsausflug

Zur Feier unserer Geburtstage waren wir im Kurzurlaub. Eine nacht in einer Lodge in der Nähe (120 km). Wir waren die einzigen Gäste und konnten die heiße Quelle und das indische CandleLightDinner in afrikanischer Lodgeatmosphäre voll genießen. Das besondere: Fast alles was auf den Tisch kam war aus dem eigenen Garten.
Zum Dessert gab es sogar noch Schokoladenkuchen.


Donnerstag, 22. März 2012

Hochzeitsauftrag

Noah und ich waren in der Stadt um bei der Buchhandlung der Kirche ein paar neue Bibeln abzugeben. Während wir im Laden waren kam eine ältere Dame. Leider war gerade mal wieder kein Wechselgeld in der Ladenkasse. Während ich in meiner Tasche kramte um behilflich Zu sein hat sich die gute Frau wohl in meinen Sprössling verguckt.

Was ich verstehen kann - siehe foto.

Sie gab mir 500 kwacha vom Wechselgeld - ca. 8 Cent - und meinte dann: Er muss aber auch eine Frau aus Sambia heiraten. Das wollte ich dann aber nicht versprechen. Als die Frau weg war hab ich das Geld an Mulenga - meinen Freund und Buchhändler - weitergegeben, er soll es für seinen Sohn verwenden.


Freitag, 24. Februar 2012

Unterwegs

Die letzten beiden Monate waren wir wieder einiges Unterwegs. Einmal in den Kupfergürtel für eine Schulung über Feldbuchhaltung. Ein zweites Mal in den Kupfergürtel für ein Treffen mit unserem Missionarsteam.
Auf der Rückfahrt hatten wir dann leider ein kleines Problem. Als wir auf den Reservetank (90 Liter) umgeschaltet haben, hat vermutlich der Magnetschalter versagt. Also sind wir 60 km von der nächsten Tankstelle entfernt liegen geblieben - wohlgemerkt mit 90 Liter im Tank. Die telefonische Hilfe durch unsere Kollegen konnte das Problem leider nicht beheben, da der Praktiker vor Ort nicht über die entsprechenden Fähigkeiten verfügte...
Gott sei Dank hat ein Lastwagen angehalten. Sei hatten einen Kannister dabei, den haben sie aufgeschnitten, damit er flach unter den Reservetank passt. Dann haben sie einfach eine Schraube geöffnet im Tank und das Diesel ist uns entgegengeflossen. Nun war es ein leichtes den Kraftstoff in den Haupttank einzufüllen - ich hatte just an diesem Tank einen Einfülltrichter gekauft ;-)
Als wir die Männer, die sich bei Regen in den Dreck gelegt hatten und ihren Kanister geopfert hatten mit Bargeld entlohnen wollten, haben sie lächelnd abgelehnt: "Was wäre das Leben ohne Freundschaft auf der Straße!" - Wenn das so ist kann man tatsichlich getrost auf einen ADAC verzichten.
Ein besonderer Event war auch der Besuch der Kirchenverbandsleitung bei uns. Sie haben zwei Nächte bei uns geschlafen. Gemeinsam haben wir die Kirche in Isoka besucht und am Abend den Sieg Sambias beim AFCON gefeiert!!!

Noah hält sich bei der ganzen Fahrerei ziemlich gut - und schläft viel! Auch mit unserem neusten Familienmitglied "Stalker" versteht er sich ganz gut.