Naja nicht ganz aber immerhin. Ich durfte das letzte Wochenende gemeinsam mit unserem Kirchenverbandssekretär und dem Vorsitzenden 2.000 Kilometer durch den Norden Sambias reisen. Zuerst waren wir bei einer "Aufsichtsrats-Sitzung" in der Mungwi Klinik, die von unserem Kirchenverband geleitet wird, dann haben wir dort auch noch die Kirche besucht.
Am nächsten Tag haben wir die drei Kirchen im Norden von Kasama besucht: Mpulungu, Mbala und Senga Hill - trotz des vollen Programms (und des vielen Essens) war noch Zeit für eine kleine Hafenbesichtigung in Mpulungu. Dort wurde gerade ein Schiff beladen, dass sambischen Zucker über den Tanganika-See nach Burundi bringen sollte.
Am Sonntag waren wir dann bei Familie Krämer zum Frühstück eingeladen und anschließend im Gottesdienst in der Kasama Baptist Church. Dort wurde Familie Krämer offiziell als Missionare in Kasama vorgestellt.
Wir sind am gleichen Tag noch zu uns nach Hause in Mpika gefahren und am nächsten Tag bin ich dann mit in den Kupfergürtel gefahren um dort noch ein paar unserer Missionare zu treffen.
Dienstags konnte ich dann mit dem Postbus gleich wieder nach Mpika zurückkehren - fast jedenfalls. 60 km vor Mpika hatte der Bus eine Panne, da ich mit gekühltem Lebendimpfstoff unterwegs war, hatte ich nicht den Nerv auf den Ersatzbus aus dem 500 km entfernten Ndola zu warten. Ich hab einfach Britta angerufen und sie hat mich und ein paar weitere Passagiere abgeholt.
Was mir von diesem Wochenende am eindrücklichsten hängen geblieben ist sind zwei Dinge:
1. Diese Kirche steht auf einem wunderschönen Grundstück, beim predigen hat man eine herrliche Aussicht auf den See. Aber irgendwie ist die Vision der Gemeinde geschrumpft. Was als großes Kirchenprojekt gestartet wurde (die Mauern im Hintergrund) ist zu einer kleinen Grasdachhütte geschrumpft. Auch die Verbandsleitung war sehr betroffen von diesem Bild und der Situation der Leiter. Wir haben die große Not dort gesehen. Bitte betet doch mit uns für diese kleine Gemeinde in Mpulungu, die ohne Pastor vor sich hindümpelt. Die wenigen, die kommen, sind treu, aber sie brauchen Hilfe und Ermutigung.
2. Gastfreundschaft: Egal wie klein die Kirchen waren und wie arm die Leute waren, sie haben darauf bestanden uns sehr gut zu verköstigen. Das war manchmal beschämend, aber gleichzeitig auch eine Ehre und Freude. Einziger Wermutstropfen: Die größte und (finanziell) reichste Gemeinde hatte überhaupt nichts vorbereitet, obwohl der Verbandsvorsitzende sogar dort gepredigt hat. Es ging mir nicht ums Essen - unser Sekretär hat so viele Verwandte entlang unserer Reiseroute, dass wir nie Not leiden mussten - aber Gastfreundschaft ist ein hohes Gut in der sambischen Kultur und auch ein Zeichen von gelebtem Glauben. Es macht traurig wenn mit aufkommendem Wohlstand anscheinend beides verloren geht. Hoffentlich war das nur ein "einmaliger Aussetzer" und kein dauerhafter Zustand.
Donnerstag, 2. April 2015
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